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Aarons Stab verwandelt sich zur Schlange
Als sich die Israeliten noch in Ägyptischer Gefangenschaft befanden, begab sich Moses und sein Bruder Aaron
zum herrschenden Pharao, um die Freilassung ihrer Stammesgenossen zu fordern. Zur Unterstreichung ihrer
Forderungen warf Aaron seinen Stab auf die Erde. Dieser verwandelte sich daraufhin in eine Schlange. Aaron
bückte sich, hob sie auf - und hielt wieder einen Stab in der Hand.
Auch dieses Wunder ist leicht erklärbar. Drückt man einer Schlange über längere Zeit auf
den Nacken, wird ihr Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, ihr Kreislauf bricht zusammen. Kurz vor dem Exitus
versteift sich die Schlange und wirkt dabei durchaus wie ein Stock. Läßt man die Schlange aber rechtzeitig vor ihrem Ende los, erholt sie sich wieder.
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Die zehn Plagen
Es begab sich, daß sich die Israeliten unter der Knechtschaft Ägyptens befanden. Was ihnen natürlich nicht sonderlich gefiel. Verständlich, denn der Mensch wird frei geboren und sollte auch frei bleiben. Sie hegten den natürlichen Wunsch, die Fesseln der Sklaverei abzustreifen um das süße Leben in Freiheit genießen zu können. Aber die Ägypter waren auch nicht auf den Kopf gefallen - so einfach würden sie derart billige Arbeitskräfte nicht ziehen lassen. Was also tun? Da kam ihnen die rettende Idee: 'Wozu haben wir eigentlich einen so mächtigen Gott? Tu mal was für die ganzen Gebete und Opfer!' Dieser tat auch, was das Volk von ihm erwartete und schickte den fiesen Ägyptern zehn Plagen an den Arsch, um den Auszug sozusagen gewaltsam zu erzwingen.
Diese waren im einzelnen
- Zu Blut werdendes Nilwasser
- Frösche
- Stechmücken
- Ungeziefer
- Viehpest
- Geschwüre
- Hagel
- Heuschrecken
- Finsternis
- Massensterben aller erstgeborenen Söhne
In der Tat: Diese 'Wunder' trafen tatsächlich ein - und tun es immer noch.
Die Burgunderblutalge, wenn sie sich zersetzt, verfärbt das Wasser des Nils rostbraun und lässt es aussehen wie Blut.
Auch Frösche und Stechmücken sind am Nil keine Seltenheit. Im Laufe der Geschichte kam es immer wieder
vor, daß sich diese explosionsartig vermehrten und somit zu einer wahren Plage wurden.
Ebenso hat auch die Hundsfliege hat die Region um den Nil schon daß eine oder andere Mal heimgesucht. Zumeist in riesigen Schwärmen.
Die Viehpest war höchstwahrscheinlich die Nilkrätze, eine Blatternart, welche sowohl Mensch als auch Tier
befällt. Die Geschwüre sind eine Folgeerscheinung der Krätze.
Hagel am Nil ist zwar wirklich selten, hat es aber auch schon gegeben.
Jeder, der einen Fernseher besitzt, kennt sicherlich die Bilder von Heuschreckenschwärmen gigantischen
Ausmaßes, die ganze Landstriche Ratzekahl fressen. Trotzdem habe ich noch nie jemanden beim Anblick dieser Bilder von einem Wunder Gottes sprechen hören.
Auch Sonnenfinsternisse und Sandstürme, welche unseren Licht- u. Wärme spendenden Planeten zu
verdunkeln pflegen, werden heutzutage kaum noch mit einem Wunder assoziiert.
Was bleibt noch übrig? - Das rätselhafte Söhnesterben konnte bis heute nicht gedeutet werden.
Aber ich denke, diesen Punkt kann getrost in den Bereich der Mythen und Legenden verwiesen werden.
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Der Untergang Sodoms
Die Bewohner der Stadt Sodom lebten so sehr in Sünde und Maßlosigkeit, daß Gott beschloß, diesem
lasterhaften Treiben durch die Zerstörung der Stadt Einhalt zu gebieten. Nur Lot & Bagage wurde es gestattet,
rechtzeitig vor dem alles vernichtenden Inferno die Stadt zu verlassen. Der Haken an der Sache: Mal eben heimlich einen Blick zu riskieren war nich, denn als Strafe wurde das Erstarren zur Salzsäule angedroht. Soweit, so gut.
Im großen und ganzen hielten sich auch alle daran - bis auf eine Ausnahme. Da es zu jener Zeit noch kein
Fernsehen und somit auch noch kein Reality-TV gab und die Weiber schon von Natur
aus neugierig sind, konnte es sich Lot's Anvertraute nicht verkneifen, einmal verschämt über die Schulter
zu linsen. Was konsequenterweise die angedrohte Strafe zur Folge hatte.
Soweit die Bibel.
Wo einst die Stadt Sodom stand, befindet sich heute ziemliches unfruchtbares Land. Genauer gesagt, das
Wüstengebiet im unteren Jordangraben sowie das Tote Meer. Die dort herumwandernden Normaden
erzählen sich aber schon seit Alters her abends am Lagerfeuer die Mär, daß eben dieser Landstrich
einst sehr fruchtbar gewesen sein soll. (Kann wahr sein, schließlich gibt es ja Naturkatastrophen). Wie auch
immer, der Mensch ist nun mal neugierig und muß für alles eine Erklärung finden. Die Normaden
erklärten sich die Verwüstung anhand eines heidnischen Gottes, der eine Stadt und alles drumherum in
einem Anfall von Tobsucht plattgemacht haben soll. Dieses Geschichtelein gefiel auch den Machern des Alten
Testamentes (ca. 960 - 360 v.Chr.). Ratzfatz wurde aus dem heidnischen der christliche Gott und Lot wurde auf die Schnelle auch noch hineingedichtet, die Story sollte schließlich auch was hermachen. War außerdem gut für die Moral...
Die Moral: Am Toten Meer (also bei Sodom) lebten einst die Moabiter. Dieser Stamm stammte von den Israeliten ab und war lange Zeit auch von diesen abhängig. Das gefiel den Israeliten. Der Moabiter-König Mesa befreite jedoch so um 900 vor Lattenjupp sein Volk von dem israelitischen Joch. Das allerdings gefiel den Israeliten weniger. Tja, Sodom, sowas geschieht also mit einem Volk, welches es wagt, so mirnichts, dirnichts einfach unabhängig zu werden. Strafe muß sein.
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Die Schlangenplage in der Wüste
Als Moses mit den Seinen durch die Wüste zog, waren diese überhaupt nicht zufrieden. Undank ist halt der
Welten Lohn. ' Hey, Moses, seit Ewigkeiten ziehen wir durch die Wüste, und jeden Tag nur dieses eklige Manna,
das ist ja zum kotzen. Wären wir doch nur bei den Ägyptern geblieben, da gab's wenigstens was richtiges
zum beißen.' - Dieser Undank erzürnte den Herrn und er schickte zur Strafe giftige Schlangen unter das Volk. Viele der Israeliten wurden gebissen und starben.'
Auch in Wüste herrscht nicht immer nur eitel Sonnenschein. Manchmal regnet es auch. Und manchmal regnet es sogar so heftig, daß ganze Wüstenteile in regelrechte Meere verwandelt werden. Da auch Schlangen nicht besonders versessen darauf sind, mal eben so ein bißchen zu ertrinken, flüchten sie in höhergelegene, trockene Wüstenteile. Wenn sich dort auch noch hunderte von Israeliten tummeln müssen...
(Aus diesem Grund sterben heute auch noch in Indien viele Menschen an Schlangenbissen)
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Die Teilung des Roten Meeres
Auf der Flucht geriet Moses in eine Zwickmühle: Vor ihm war das Meer, hinter ihm die Ägypter. Die Lage erschien hoffnungslos. Doch da kam ihm die rettende Idee: Er wandte sich dem Meer zu, streckte seine Hand aus und rief: 'Mach mal Platz da'.
Und siehe, das Wasser teilte sich, stand auf beiden Seiten wie eine Mauer, und die Israeliten gingen trockenen Fußes mitten durchs Meer. Nach erfolgreicher Durchquerung drehte sich Moses noch einmal um, zeigte den Verfolgern den Stinkefinger und das zurückströmende Wasser bedeckte die Streitwagen und Wagenkämpfer, die gesamte Armee des Pharaos, die den Israeliten ins Meer gefolgt war.
Für dieses Wunder tragen die Übersetzer, welche die Bibel ins Griechische übertrugen, die Verantwortung. Diese übersetzten nämlich das hebräische Wort 'Jam suph', welches Schilf/Reetmeer bedeutet, fälschlicherweise als 'Rotes Meer'. Das Schilfmeer, eine Sumpflandschaft im Nildelta, war den Israeliten wohlbekannt, denn ihre ehemalige Heimat lag in unmittelbarer Nachbarschaft. Für Moses war es also ein leichtes, seine Leute sicher durch den Sumpf zu führen, die Ägypter mit ihren Streitwagen und schwerer Ausrüstung blieben jedoch im Morast stecken und mußten die Verfolgung aufgeben. So spielt das Leben...
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Wasser in der Wüste
'Wir haben Durst' riefen die Kinder Israels. Moses zeigte Erbarmen und schlug mit seinem Stab auf einen Felsen. Und siehe, das erquickende Naß sprudelte in Strömen...
Genau dasselbe widerfuhr 1930 englischen Soldaten, welche sich auf Patrouille in der Wüste Sinai befanden. Sie hatten ihre Wasservorräte aufgebraucht und waren schon nahe am Verdursten, als einer aus dem Team ein dünnes Rinnsal aus einem Kalksteinfelsen fließen sah. In der Hoffnung, eine Quelle gefunden zu haben, fingen sie an zu graben. Einer der Soldaten stieß dabei zufällig gegen den Felsen und es begann zu sprudeln...
In vielen Kalksteinen befinden sich Hohlräume, welche Wasser speichern. Meist zwar weit im Inneren, manchmal befinden sich diese Reservoirs aber auch nahe der Oberfläche, so das ein kräftiger Schlag genügt, um das Ersehnte zu erhalten.
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