Die Unmoralische Oh, der Magnet des Wahns zieht mächtig!
(K. Gutzkow)
 
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Chronik des Wahnsinns IV




Gefährlicher Parkautomat * Nicht gerade sonderlich Helle - diese Hellseherin * Besonders für Kellner: Nach dem Geschäft Hände waschen * Bankraub wider Willen * Massenstriptease an der Uni * Berggipfel unter Rassismusverdacht * Landebahn verwechselt * Nervender Gockel * Filmreifer Einbruch im Schwimmbad * Pippi auf gut deutsch * Vamp total * Armprothese im Taxi vergessen * Biß in die Weichteile * Über den Wolken - Exhibitionist im Jumbo-Jet * Der Traum eines jeden Politikers * Strenge Sitten in Ecuador * Mit dem Panzer zur Hochzeit * 'Starkes' Anti-Glatzen-Mittel * Kuß-Verbot im Stadtpark * Schuhe verkauft: Fußballer im Streik * Fliegende Kühe - Update * Diebischer Kakadu - mit Gebiß auf und davon * Rekord: 178 Knöllchen * Dieb verhindert Bombenanschlag * Polizei entfesselt Liebespaar * Gurken vernichtet: Krümmungsgrad entsprach nicht EU-Norm * Die Blechtrommel - in den USA zensiert! * Marktplatz-Lauf im Tiger-Tanga * Tyson vs. Lector * Ferrari für 59 DM * 'Frisierte' Yacht * Geld auf der Müllkippe * Freiheit für den Gartenzwerg




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Mit Zitaten u. Aphorismen und weiteren Chroniken über witzige Namen, Irrtümer und Niederlagen, dämliche Gesetze, seltsame Zufälle und vielem mehr...

Weitere Chroniken des laufenden Wahnsinns:
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Parkscheinautomat trennt Finger ab

ANSBACH. (AP) Zur blutigen Falle ist für einen 53jährigen Autofahrer aus dem mittelfränkischen Ansbach ein Parkscheinautomat geworden:
Der Krankenpfleger verlor die Fingerkuppe seines linken Zeigefingers im dem Gerät, als er ein Ticket lösen wollte, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Vermutlich sei ein kleines Messer zum Abschneiden der Parkzettel versehentlich ausgelöst worden. Die Stadtverwaltung setzte den Automaten vorübergehend außer Betrieb. Der Autofahrer hatte am Montag nachmittag den Angaben zufolge eine Münze in das Gerät geworfen. Weil der Automat jedoch nicht sofort reagierte, griff der Mann in den Geldrückgabeschacht. In diesem Moment sei ein Mechanismus zum Druck der Billets in Gang gekommen. Vermutlich habe ein darin integriertes Messer den Mann verletzt.
Ein Zeuge rief einen Rettungswagen, der den stark blutenden Krankenpfleger in ein Krankenhaus brachte. Kurz darauf bemerkte der Mann, daß die Fingerkuppe in dem Schacht zurückgeblieben war, packte sie und fuhr damit in die Klinik. Dort konnte das knapp ein Zentimeter lange Körperteil jedoch nicht mehr angenäht werden.
(7.5.97)

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Hellseherin übersah eigene Verhaftung

Eine französische Hellseherin 'übersah' in Malaysia ihre eigene Festnahme. Nach Medienberichten vom Dienstag bemerkte die illegal im dem Land arbeitende Frau nicht, daß ein Kunde in Wirklichkeit ein Beamter der Einwanderungsbehörde war. Während die 42jährige dem Polizisten in einem Hotel auf der Insel Penang aus der Hand las, erklärte der Beamte sie und ihren 47jährigen Ehemann für festgenommen. In Zeitungsanzeigen hatte sich die Frau als 'weltberühmte Wahrsagerin' angepriesen und pro Beratung 80 Dollar verlangt.

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Alarmsystem für Hygienemuffel

Den Hygienemuffeln unter den amerikanischen Kellnern soll der Kampf angesagt werden. Eine US-Firma hat ein System auf Infrarot-Basis entwickelt, das Alarm schlägt, wenn der Mitarbeiter eines Restaurants ohne Händewaschen die Toilette verläßt.
Jeder Angestellte trägt dabei einen Sticker, der einen Sensor aktiviert, sobald der Toilettenraum betreten wird. Ein zweiter Sensor am Seifenspender wird angesprochen, wenn der Mitarbeiter mindestens 15 Sekunden am Waschbecken stehenbleibt.
So wird registriert, wie lang er sich dort aufhält. Und wer sich die Hände nicht ordentlich mit Seife wäscht, den verrät bei Rückkehr das grelle Blinken des Stickers. Das Infrarot-System soll demnächst in einen Hotel im Bundesstaat New Jersey getestet werden.

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Bankraub wider Willen

Versehentlich hat eine ältere Dame im US-Bundesstaat New Mexiko eine Bank überfallen.
Die 61jährige habe am Autoschalter einer Bank einen Einzugsschein abgegeben, teilte die Polizei mit. Während sie auf ihre Quittung wartete, sei sie plötzlich von Polizeifahrzeugen umringt worden. Erst als die Frau in Handschellen dastand, habe sich herausgestellt, daß ein Witzbold 'Dies ist ein Überfall, ich habe eine Bombe' auf die Rückseite des Einzahlungsscheins geschrieben habe. Die Dame hatte vermutlich den Schein in der Bank mitgenommen, ohne auf das Gekritzel zu achten.

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Massenstriptease an der Uni

Alle Jahre wieder ziehen sich die Studenten des Luther-Colleges in der amerikanischen Stadt Decorah nach den Abschlußprüfungen aus, spielen nackt Fußball und provozieren damit einen Zusammenstoß mit der Polizei.
Dieses Jahr führte die traditionelle Aktion allerdings zu einem 'Massenstriptease', nachdem ein Student wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt verhaftet wurde. 'Die Leute waren so aufgebracht, das sie sich aus Protest auszogen', berichtete eine Augenzeugin. Erst hatten rund 30 Studenten nackt oder mit Unterwäsche bekleidet auf dem Campus herumgetollt. Die Uni-Leitung hatte darauf die Polizei gerufen.

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Berggipfel unter Rassismusverdacht

Nach massiven Protesten der chinesischen Gemeinde muß ein Berggipfel in den kanadischen Rocky Mountains umbenannt werden. Die Behörden in der westkanadischen Provinz Alberta waren mit der Beschwerde eingedeckt worden, in denen die Bezeichnung 'Chinesen-Gipfel' für einen 2609m hohen Berg als rassistisch gebrandmarkt wurde.
Der 100 Kilometer westlich von Calgory gelegene Berg war bereits 1896 auf den vermeidlich rassistischen Namen getauft worden. Der chinesische Eisenbahnarbeiter Ha Ling hatte den Gipfel bei einer Wette erklommen.
Es soll nun ein Wettbewerb den künftigen Namen ausgerufen werden.
Ok, ab heute keine Berliner Ballen, Amerikaner oder Negerküsse mehr...

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Pilot verwechselt Landebahn

NEU-DEHLI. (dpa) Der Pilot einer Boeing 737 der Fluggesellschaft 'Saudia' verwechselte am Montag die Landebahn.
Das Flugzeug mit 348 Menschen an Bord setzte in der südindischen Stadt Madras auf dem Militärflughafen anstatt auf dem internationalen Flughafen auf. Bei der Landung des Jets auf dem Luftwaffenstützpunkt Tabaram kam keiner der 331 Passagiere und 17 Besatzungsmitglieder zu Schaden.
(3.6.97)

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Mann erschlägt nervenden Hahn

München. (dpa) Ein genervter Nachbar hat in München einen krähenden Haushahn mit einem Gartenrechen zum Schweigen gebracht. Der Mann sei in den frühen Morgenstunden des Samstag im Schlafanzug über den Zaun geklettert und habe den Hahn erschlagen, berichtete die Polizei am Sonntag. Die Beamten entdeckten lediglich noch einige Federn.

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Filmreifer Einbruch ins Freibad

Dülmen. (dpa/Inw) Der Wunsch nach einer Abkühlung hat am frühen Freitag morgen für einen Mann im westfälischen Dülmen ein filmreifes Ende gefunden. Wegen der sommerlichen Temperaturen hatte sich ein 35jähriger zu einem einsamen Schwimmvergnügen im Freibad entschlossen. Nach Angaben der Polizei in Coesfeld gelang es dem Angetrunkenen zwar noch, auf das Gitter der Umzäunung zu klettern. Der Fluch der bösen Tat ereilte ihn jedoch beim Abstieg: Die zehn Zentimeter langen Eisenspitzen verfingen sich in seinem Hosenbeinen und bohrten sich durch die Schuhsohlen. 'Kopfunter' hing der verhinderte Schwimmer an der Umzäunung. Erst die von den Anwohnern alarmierte Polizei konnte den lautstark um Hilfe schreienden Mann unverletzt befreien. Da der 35jährige offensichtlich schon genug bestraft war, ließen die Beamten den Einbruchsversuch mit einigen mahnenden Worten auf sich beruhen.
(7.6.97)

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Pipi Langstrumpf auf gut deutsch

Göttingen (dpa) - Jedes Kind kennt sie - die kleine große Pippi Langstrumpf mit den roten Haaren und Sommersprossen im Gesicht, die die Erwachsenen mit ihrer Respektlosigkeit und ihren Lügengeschichten immer wieder zur Verzweiflung bringt. Doch die deutsche Pippi Langstrumpf ist längst nicht so aufmüpfig wie das schwedische Original.
"Das schwedische Mädchen ist wilder und ungebundener", resümiert Astrid Surmatz von der Universität Göttingen (Niedersachsen), die beim Sonderforschungsbereich "Die literarische Übersetzung" arbeitet. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie die Übersetzung des Werkes von Astrid Lindgren in Deutschland.
Die deutschen Übersetzer gingen schon bei der Bekleidung von Pippi auf Nummer sicher: Während die Heldin im Originaltext ein ziemlich kurzes Kleidchen trage, sei ihr in der deutschen Fassung kurzerhand eine Hose unter das Kleid gezogen worden. Die deutschen Mädchen sollen wohl wissen, wie sich schicklich angezogen werde, sagt Surmatz.
Auch die wilden Lügengeschichten von Pippi seien im Original viel übertriebener. Da erzählte Pippi beispielsweise bei einem Kaffeekränzchen mit drei vornehmen Damen, daß die Dienstmagd ihrer angeblichen Großmutter immer furchtbar belle, wenn Besuch käme.
Und als die Frau des Pastors gekommen sei, hätte die Magd ihr so kräftig ins Bein gebissen, daß Frau Pastor nur noch furchtbar schrie. Das Dienstmädchen hätte daraufhin das Bein vor lauter Schreck nicht mehr loslassen können. In der deutschen Übersetzung gebe es in Pippis Lügengeschichte zwar auch ein Dienstmädchen, das belle - aber nicht beiße.
Immer wieder offenbare sich in der deutschen Übersetzung ein erzieherischer Grundtenor. Ganze Passagen seien weggelassen oder umgeschrieben worden. Astrid Surmatz kommt zu dem Ergebnis, daß "die Übersetzung vom Stil her viel betulicher, braver und von der Sprache her gehobener ist".
Im Originaltext spreche Pippi mit ihren Freunden Annika und Thommy einfach natürlicher. "So, wie Kinder sich in der damaligen Zeit wirklich unterhielten - umgangssprachlich und sogar mit leichtem Dialekt", meint Surmatz.
Die Wissenschaftlerin erklärt den deutschen Stil mit der schwierigen Situation nach dem Ende des Nationalsozialismus, wo man sich über die Kinderbuch-Inhalte neu verständigen habe müssen. In Skandinavien habe es schon eine Literatur gegeben, die, so Surmatz, "zunächst mal zweckfrei daher kommt und Kinder als Kinder ernstnimmt".
In der deutschen Fassung von 1949 beißt Pippi beispielsweise nicht in einen Fliegen-, sondern in einen Steinpilz - man befürchtete wohl, daß heranwachsende Kinder ihr allzu genau nacheifern könnten, meint Surmatz. Während in Schweden schon mehrere Generationen mit der Fliegenpilz-Urversion groß geworden seien, kritisiere man in Deutschland, daß Kindern nicht die Entscheidung überlassen werden dürfe, ob Pilze nun giftig seien oder nicht.
Dabei sei die Fliegenpilzgeschichte eine ganz typische Pippi-Episode, in der sie die Welt wieder einmal auf den Kopf stelle. "Hier offenbart die schwedische Pippi gerade dieses Quentchen an Verrücktheit, das der deutschen Pippi fehlt", sagt die Doktorandin.
1986 habe der Oetinger Verlag eine Überarbeitung der Übersetzung von 1949 herausgebracht, die dem Original zwar näher, aber immer noch nicht gleich kommt. Störend sei nicht so sehr die inhaltliche Verdrehung, sondern "dieser pädagogisierende Kommentar und daß Pippi die anderen belehrt", kritisiert Surmatz. Dennoch: "Ob Original oder Übersetzung, auf jeden Fall ist es ein Buch, das Mut machen kann"

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Vamp total

Achaffenburg. (dpa/eu) - Sie kam als Vampir, biß zu und er fiel um. Der liebevolle Biß einer jungen Frau auf einem Faschingsball in Aschaffenburg (Bayern) hat einen Österreicher in Ohnmacht sinken lassen. Der Mann mußte ins Krankenhaus gebracht werden, teilte die Polizei in Aschaffenburg heute mit.
Die Närrin im Vampir-Kostüm habe den Mann gefragt, ob sie ihn in den Hals beißen dürfe. Bevor dieser jedoch antworten konnte, habe sie bereits zugebissen.
Mit den umwerfenden Folgen hatte die Frau nach Angaben der Polizei allerdings nicht gerechnet. Sie habe den Mann auf keinen Fall verletzen wollen, sagte sie.

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Armprothese im Taxi vergessen

New York. (AP) New Yorks Taxifahrer suchen derzeit fieberhaft nach einer Armprothese, die eine zwölfjährige Cellistin im Kofferraum eines Taxis liegen gelassen hat. "Das Mädchen hat sich weder eine Quittung geben lassen, noch hat sie sich die Nummer des Fahrers gemerkt", sagt Taxisprecher Allan Fromberg. Das Mädchen spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Cello. Den Arm braucht sie nur fürs musizieren. Fromberg zeigte sich optimistisch, daß das künstliche Körperteil gefunden werde. "Solche Geschichten haben bei uns schon oft ein glückliches Ende genommen.

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Hund schlägt Exhibitionisten mit Biß in die Weichteile in die Flucht

Dinslaken. (dpa) Mit einem Biß in die Weichteile hat ein Hund im niederrheinischen Dinslaken einen Exhibitionisten in die Flucht geschlagen. Der Mann hatte sich der Halterin zuvor "in schamverletzender Weise" gezeigt, teilte die Polizei in Wesel mit. Der große Schweizer Sennenhund habe "sofort reagiert und in das corpus delicti gebissen".
(11.6.97)

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Über den Wolken - Exhibitionist im Jumbo-Jet

Ein Jumbo-Jet auf einem Transatlantikflug ist in Kanada zwischengelandet, weil unter den Passagieren ein Exhibitionist auftrat: Der 32jährige Kanadier Lin Van Phan zog sich auf dem Flug nach Paris plötzlich vor den Augen der anderen Reisenden aus. Vergeblich versuchte die Besatzung, ihn von seinem Treiben abzuhalten. Noch über Kanada entschloß sich der Kapitän zur Zwischenlandung, um den Mann loszuwerden. Der Striptease-Amateur wurde der Polizei übergeben.

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Schlafbrillen für Politiker

Augen zu statt Durchblick: Dazu bekommen ermüdete Parlamentarier - zunächst in Russland - jetzt überraschend Hilfe aus der Privatwirtschaft.
Ein Unternehmen in Nowesibirsk hat Spezialbrillen entwickelt, mit denen sich Politiker bei Marathonsitzungen ungestraft ein Nickerchen erlauben können.
Die getönten Gläser der Brille täuschen durch die holographische Darstellung weit geöffneter Augen Aufmerksamkeit der Volksvertreter vor. Der Chef des Brillenunternehmens hoffe auf das Interesse nicht nur schläfriger Duma-Abgeordneter.

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Strenge Hochzeitssitten in Ecuador

Brautleute in Ecuadors Provinz müssen sich auf neue Sitten einrichten: Der zuständige Erzbischof Juan Larrea verfügte, daß Priester keine 'anstößig oder übertrieben' gekleideten Bräute mehr trauen dürfen.
Den 'Polterabend' dürfen die Heiratswilligen auch nicht mehr feiern, wie sie wollen, "Frivole Orte" seien zu meiden.
Weiter ist ab sofort das Reiswerfen der Hochzeitsgäste verboten, weil es ein heidnischer Brauch sei. Schließlich forderte Larrea die Gäste in die Hafenstadt Guayaquil und Umgebung noch auf, in Zukunft pünktlich zum Trautermin zu erscheinen.

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Mit dem Panzer zur Hochzeit

Ein passionierter Sammler von Militärfahrzeugen hat in Polen seine Braut mit den Panzer zur Kirche gefahren. Jacek Pniewski aus Pozolzenice schmückte der sowjetischen Panzer des Typs T-34 mit Birkenzweigen, Blumen und Luftballons. Das Gefährt hatte er von einem befreundeten Sammler ausgeliehen. Die Trauzeugen, gekleidet in deutschen, russischen und polnischen Uniformen, folgten mit Armee-Motorrädern und Jeeps.
'Ohne den Panzer hätte die Hochzeit nicht stattgefunden', versicherte der frischgebackene Ehemann.

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Haarwuchsmittel wirkte zu stark

Die alte Dame wollte ihren Haarausfall bekämpfen. Und tatsächlich: Das Anti-Glatzen-Mittel 'Rogaine' wirkte bei der 73jährigen Gloria Moesson nur zu stark. Schon bald klagte die New Yorkerin über bartähnliche Behaarung von Wimpern bis zum Kinn. Selbst zwei Monate nach Absetzung der Wundermedizin sprossen die Haare unbeirrt weiter. Nun hofft sie auf Abhilfe durch die Justiz: Mit einer Schmerzensgeldklage über 2,6 Millionen Mark.

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Küssen verboten, Teil 3

Im öffentlichen Park des kleinen sizilianischen Bergstädtchens Monreale herrscht ab sofort ein Kuß-Verbot. Das ordnete Bürgermeister Caputo aus Gründen der Schicklichkeit an, berichteten am Mittwoch Zeitungen. Das Ausflugsziel in der Nähe Palermos müssen sich den Gepflogenheiten in anderen europäischen Touristenzentren anpassen, argumentierte der rechtsnationale Stadtvater.
Dies löste in weiten Teilen der Bevölkerung Gelächter aus: 'Als ob es in Paris, London oder Madrid verboten wäre, sich in den Parks zu küssen.' Nun machen die Liebespaare in Monreale mobil und starten trotz drohender Bußgelder eine 'Kußoffensive'.

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Kein Geld für Schuhe - Fußballclub im Streik

Lusaka (sid) Zwölf Fußballer vom sambischen Spitzenklub Power Dynamos Kitwe sind am Dienstag in einen unbefristeten Streik getreten.
Als kuriose Begründung wurde bekannt, daß die Klubführung die Schuhe der Spieler verkauft hatte, um Finanzschwierigkeiten zu beheben. Bei Saisonstart im März würden wieder Schuhe zu Verfügung gestellt, bis dahin sollen die Spieler barfuß trainieren, forderten die Verantwortlichen. Doch die Spieler des Afrika-Cup-Gewinners von 1992 weigern sich, unter diesen Umständen ihrer Arbeit nachzugehen. Sie wollen erst erscheinen, wenn die Laufwerkzeuge wieder an Ort und Stelle sind.

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Fliegende Kühe waren ein Fake

MOSKAU (Reuter) - Berichte über fliegende Kühe halten dieser Tage deutsche Diplomaten schwer in Atem. Unter Berufung auf eine Depesche der deutschen Botschaft in Moskau an das Auswärtige Amt, deren Autor unter anderem auf eine Reuters-Meldung Bezug genommen habe, meldete die "Hamburger Morgenpost": Russische Soldaten hätten im Fernen Osten des Landes Kühe per Flugzeug entführt, sie aber in der Luft aus dem Flieger gestoßen, weil die unruhigen Tiere die Maschine ins Trudeln zu bringen drohten. Eine Kuh habe offenbar ein japanisches Fischerboot getroffen und versenkt. Die Geschichte hat nur einen Makel - sie stimmt so nicht.
In den Reuters-Archiven zum Beispiel findet sich nichts über fliegende Kühe, die japanische Fischerboote treffen - und auch den anderen großen westlichen Nachrichtenagenturen in Moskau ist derlei nicht erinnerlich. Das legt den Verdacht schon ziemlich nahe, daß die Story der Kategorie "Die Spinne in der Yuka-Palme" zuzuordnen ist - so der Titel einer Sammlung von Begebenheiten, die nachweislich aus dem Reich der Phantasie stammen, aber zur allgemeinen Freude immer wieder mal als wahrhaftig wahr verbreitet werden. Und auch sonst gibt es einige Hinweise, daß es sich bei der Kuh-Kutter-Geschichte um einen Witz handelt.
Da ist etwa der inzwischen zum Kultfilm aufgestiegene russische Streifen "Eigenheiten der Nationaljagd" ("Osobennosti Nationalnoi Ochote"), in dem Kühe in Militärjets fliegen. Diesen Film nahm erklärtermaßen die Moskauer Tageszeitung "Komsomolskaja Prawda" vor etwa einem halben Jahr zum Anlaß, in der Rubrik "Erfundene Begebenheiten" ("Baiki") das Phänomen der fliegenden Rinder zu schildern. Und vor einigen Wochen - es könnte Anfang April, zur Zeit der Scherze gewesen sein - tauchten die Kühe im Internet auf. Ein Surfer schlug vor, so fand der schottische Journalist Tom Morton heraus, die Geschichte mit einem skurrilen Preis auszuzeichnen. "Eine Quelle (für die Geschichte im Internet) gab es, soviel ich weiß, nicht," sagt Morton.
Irgendwie landete die Mär in der US-Botschaft in Moskau, wo sie mit viel Gelächter aufgenommen wurde. Jemand, der sie dort gehört hatte, erzählte sie unter West-Diplomaten weiter - der Mann freilich versichert heute: "Ich habe das nie überprüft." So machte die Geschichte die Runde auch bis in die deutsche Botschaft und wurde dort im hauseigenen Info-Netz verbreitet - als "internes Kuriosum", wie ein Mitarbeiter sagt. Doch dabei blieb es offenkundig nicht: Die Kühe landeten in jenem offiziellen Bericht an das Auswärtige Amt in Bonn. Das soll nun jede Menge Anfragen zu vermeintlich wilden Sitten im russischen Fernen Osten beantworten. Offiziell nimmt das Amt traditionsgemäß keine Stellung zu internen Schriftstücken. Aber ganz einfach schweigen mochte man wohl auch nicht, und so merkte ein Sprecher an: In England regneten schon mal Enten vom Himmel - warum solle das nicht anderswo mit Kühen passieren?
Der mutmaßliche Autor der Depesche, nach dem "Morgenpost"-Bericht ein deutscher Oberst, war am Dienstag nicht erreichbar. Die russische Seite ist auskunftsfreudig. Wladimir Uwatenko, ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, verweist die Kuh-Episode lachend in das Reich der Märchen: "Die Geschichte ist reiner Unsinn - kein Wort ist wahr."
Susanne Höll - aus den Rhein-Nachrichten

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Diebischer Kakadu klaut Zahnprothese

Köln. (AP) Ein diebischer Kakadu hat in Köln die Zahnprothese seines 50jährigen Besitzers gestohlen und auf Nimmerwiedersehen verschleppt. Die Polizei berichtete, der Vogel habe bei einem Ausflug aus seinem Käfig die auf dem Tisch liegenden dritten Zähne mit dem Schnabel gegriffen und sei dann aus dem Fenster geflogen. Der Vogel selbst kehrte zwar später zurück, die 1.500 Mark teure Prothese blieb jedoch verschwunden. Versuche, das Tier nach dem Zahndepot zu befragen, seien erfolglos verlaufen.

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Englands heißester Parksünder

Donovan Richards, Englands heißester Parksünder, hat 178 Knöllchen nicht bezahlt. Inzwischen schuldet der 33jährige dem Staat 31817 Mark, doch der will nicht bezahlen. 'Keinen Penny kriegen die von mir', so der notorische Falschparker. Donovan Richards stellt seinen Ford Escort weiterhin falsch ab.

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Dieb verhindert Bombenanschlag

Ein Dieb hat am Strand von Tel Aviv einen Bombenanschlag verhindert und ist dadurch zum Helden des Tages geworden. Der 30jährige Drogenabhängige entdeckte in einer verwaisten Tasche, die er stehlen wollte, eine Bombe mit Zeitzünder und alarmierte die Polizei.
Die Bombe sei mit Nägeln gefüllt gewesen und offenbar von palästinensischen Terroristen an den Strand gelegt worden, so die Polizei. Ein großes Unglück sei verhindert worden.

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Fesselnde Spiele

Besonders fesselnde Liebesspiele sind einem Paar aus Ingolstadt zum Verhängnis geworden. Der beteiligte Mann bat die Polizei per Notruf, seine Partnerin aus einer verzwickten Notlage zu befreien.
Nach Angaben der Polizei hatte der Mann seiner Frau bei diversen Liebesspielen mit Handschellen gefesselt. Im Liebestaumel habe er jedoch vergessen, daß er keine Schlüssel besitzt. Die Beamten konnten mit ihren Schlüsseln Abhilfe schaffen.

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Gurken vernichtet: Krümmungsgrad entsprach nicht der EU-Norm

Der schwedische Gärtner Dannevik Nygaard hat auf behördengeheiß 80 Kisten mit Gurken vernichten müssen, weil sie EU-Regeln zufolge zu gerade waren. Wie die Zeitung "Sydsvenska Dagbladet" am Montag berichtete, war ein Kontrolleur der Lebensmittelaufsicht bei einer Versteigerung in Helsingborg erschienen und hatte festgestellt, daß die meisten von Nygaards Gurken eine Beugung von weniger als zwei Zentimetern aufwiesen. Die EU-Regeln schreiben aber eine Beugung von mindestens zwei auf zehn Zentimeter Länge für die Klasse II vor. Nyngaard meinte anschließend, die "lächerliche Kontrolle" werde die Skepsis der Schweden gegenüber der EU-Bürokratie nicht mildern.
Scheinbar gibt's in Brüssel noch keinen genormten IQ für Europa-Beamte... (24.6.97)

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Frau lebt drei Jahre lang mit einer Leiche

Eine Frau aus Hongkong hat in ihrer Wohnung drei Jahre lang mit der Leiche ihres verstorbenen Ehemannes gelebt.
Die 59jährige Witwe habe daran geglaubt, daß ihr Mann eines Tages wieder aufwachen würde, teilte die Polizei mit. Eine Tochter der Frau habe die Polizei benachrichtigt. Die Tochter hatte das Apartment im 20. Stock mit ihrer Mutter und drei Geschwistern geteilt, aber nie etwas gesagt, weil die Mutter mit Selbstmord gedroht habe. Die Leiche sie jeden Tag gewaschen und neu eingekleidet worden.
(24.6.97)

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'Die Blechtrommel' in den USA beschlagnahmt

Oklahoma City. (AP) Bei Razzien in Videoverleihgeschäften und Wohnungen hat die Polizei in der amerikanischen Stadt Oklahoma City auf richterliche Anordnung hin Videokassetten mit dem deutschen Film "Die Blechtrommel" beschlagnahmt. Der Richter Richard Freeman hatte am Mittwoch verfügt, daß der nach dem Roman von Günther Grass gedrehte Film gemäß dem Recht des Staates Oklahoma als obszön einzustufen sei. Obszön im Sinne des Gesetzes ist, wenn eine Person unter 18 Jahren beim Geschlechtsverkehr abgebildet wird.
(28.6.97)

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Marktplatzlauf im Tiger-Tanga

RECKLINGHAUSEN. Da sage noch einer, die Jugend dieser Stadt sei nicht mehr zu mobilisieren. Dem droht ein Prozeß wegen übler Nachrede. Denn, wer am regendunklen Mittwochabend nicht auf dem Altstadtmarkt war, hat den Auftritt des Jahres verpaßt. 300 Schüler verwandelten das Geviert um den ehemaligen Brunnen mit Laola in die Schalker Nordkurve, die Gesänge hallten vom Turm der Peters-Kirche wieder.
Was war geschehen? Hier lockte weder Michael Jackson noch der Rapper-Wolf, sondern eine schlichte Fuselwette, wie weiland die 68er als Flitzer durch Biergärten und Gazetten fegten. Hittorf-Schüler "DJ Dicken" (Name ist der Redaktion bekannt und wird mit Rücksicht auf taschengeldzahlende Großeltern verschwiegen) hatte sich für einen 'Hunny' erbötig gemacht, zehn Runden im Tanga um die Hoppepferdchen zu sausen. Nun kann der geneigte Leser darüber lamentieren, ob das sinnvoll ist. Ältere Semester erinnern sich, in Jugendzeiten für weit weniger Kohle schon mal einen Regenwurm verzehrt zu haben (an Salatbett).
Gleichwie. Der per Plakat an den Gymnasien der Stadt anvisierte Auftritt verfehlte nicht seine Publikumswirkung. Hunderte strömten in die Stadt, bewaffnet mit Viertelpizza, Bierpullen und geöltem Stimmband. "DJ, Tiger-Tanga-Lauf" klang es Schalke-verdächtig nach der bundesdeutschen Wunderkerzen-Hymne 'Sierra Madre' über den Marktplatz. Schlag 20.50 Uhr vergrößerte sich die jubelnde Masse um zwei Kompanien ehrwürdiger Petriner. "DJ Dicken" schritt zur Halbnackt-Tat, riß sich die Brocken vom Leib und zwängte sich im Schatten von St. Peter in einen dunkelblauen Tanga, der das 17jährige Gesäß weitbatzig freilegte. Der Jubel kannte keine Grenzen. Der Marktplatz dröhnte. 'Jetzt fehlt nur noch geile Mucke', vermißte ein Nachwuchs-Voyeur hämmernde Disco-Klänge. Was soll's. Die eigenen Stimmbänder taten es schließlich auch. "DJ Dicken" drehte derweil fröstelnd seine versprochenen Runden unter dem Gejohle der Fan-Gemeinde. (Anm. d. Red: vom sichtbaren Überschreiten des zulässigen Gesamtgewichts kann der junge Mann joggen durchaus vertragen).
'Wir wollen unseren Tiger sehen', skandierten die, die keinen Stehplatz auf den Sitzbänken ergattert hatten. Schließlich schwoll der Applaus-Sturm zum Orkan. "DJ" setzte zum Endspurt an, verspürte aber plötzlich offenbar einen kalten Hintern und brach den Flitzer-Run für alle überraschend nach acht Runden ab; hochverdient in eine Wolldecke gehüllt, wie Udo Jürgens nach der neunten Zugabe. Wahrscheinlich war dem "Dicken" auch ein "Hunny" als Gage jämmerlich wenig. Kommentar der Schüler: nicht 'geil', sondern die höchste Verbal-Form der Anerkennung 'korrekt'.
P.S. Der Tanga-Lauf endete um 21.05 Uhr. In diesem Moment verzehrte 30 Meter weiter in der Gaststätte Albers SAT-1-Reporter Werner Hansch sein Abendbrot: Seezunge an Brokkoli-Röschen. Er hat einen der größten Auftritte seiner Laufbahn verpasst. Sein Kommentar: 'Mehr haben die heute nicht drauf?' (Auch ein 68er).
(4.7.97)

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Thyson vs. Lector

Das Wachsfigurenkabinett in Hollywood hat aus der Beißattake von Mike Tyson bei seinem Boxkampf gegen den Schwergewichtsweltmeister Evander Holyfield Konsequenzen gezogen. Das Ebenbild Tysons aus Wachs wurde innerhalb des Museums verlegt - aus der Abteilung für berühmte Sportler in die 'Kammer des Grauens'.
Tysons Wachsfigur steht nun neben der von Hannibal "The Cannibal" Lecter, dem psychopathischen Massenmörder, den der Schauspieler Anthony Hopkins in dem Film "Das Schweigen der Lämmer" verkörperte.
(4.7.97)

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Autobesitzer verlost Ferrari

Der korsische Ziegenzüchter Alexandre Bernardini hat am Dienstag für einen Einsatz von 199 Franc (59 DM) einen Ferrari gewonnen. Der Vorbesitzer war auf die Idee gekommen, den Sportwagen nicht zu verkaufen, sondern zu verlosen. Einziger Gewinn der Tombola war der zwei Jahre alte Ferrari 348 TS.
Wird auf die Ziegen sicherlich Eindruck machen

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'Frisierte' Yacht

Schlechtes Augenmaß bewies der Kapitän einer Yacht beim rasanten Unterqueren einer Brücke auf der kroatischen Adriainsel Losinj. Offenbar hatten schönes Wetter und eine Portion Übermut den Skipper dazu veranlaßt, mit Vollgas unter der Brücke in Richtung Anlegestelle zu fahren. Als das Boot auf der anderen Seite der Brücke zum Vorschein kam, hatte sich die ehemals teure Yacht in 'schrottreifes Cabrio' verwandelt, wie die Zeitung 'Novi List' in Rijeka am Dienstag berichtete. Die Besatzung des unter österreichischer Flagge fahrenden Bootes kam mit dem Schrecken davon. Die Brücke, eigentlich eine für übergroße Boote konstruierte Hebebrücke, wurde leicht beschädigt.

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Geld stinkt nicht. Oder doch?

Die Suche nach Geld kann manchmal durchaus eine übelriechende Angelegenheit sein: Angestellte einer norwegischen Bank in Tvedestrand und Polizisten durchwühlten fieberhaft die städtische Müllkippe auf der Suche nach verlorengegangenen 700 000 Kronen (rund 170 000 Mark), wie die Zeitung 'VG' in ihrer gestrigen Donnerstagsausgabe berichtete. Das Geld sei vor zwei Wochen in den Nachttresor eingeschlossen worden und danach von zwei Bankbeamten gezählt worden, hieß es. Fünf Tage später war das Geld dann plötzlich verschwunden. Die Bank vermutet, daß Angestellte die Scheine aus Versehen in den Müll geworfen haben.
'Pecunia non olet - in diesem Fall wohl eine trügerische Wahrheit

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Freiheit für die Gartenzwerge

In einem Wald nahe der französischen Stadt Limoges hat die Polizei eine Kompanie von 119 Gartenzwergen entdeckt. Die Figuren waren jüngst aus Vorgärten in der Region verschwunden. Geklaut? Nicht ganz: Die Ermittler sind einer selbsternannten 'Gartenzwerg-Befreiungsfront' auf der Spur. Sie will dem Zwangsdasein der Zwerge in umzäunten Gärten ein Ende machen.
Jetzt warten die Billig- und Luxuszwerge (Wert 6-300 DM) auf dem Revier auf ihre Besitzer.

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Markus Gansel, last updated: 28.6.1997
URL: http://www.unmoralische.de/chronik4.htm