Die Unmoralische |
Ist's nicht wahr, so ist's doch gut erfunden. (G. Bruno) |
|||||||||
|
Chronik des Wahnsinns V |
STARTSEITE Zitate u. Aphorismen, weitere Chroniken über witzige Namen, seltsame Zufälle und schwachsinnige Gesetze; Floskeln, die man nicht beim Sex sagen sollte, ein Bundeswehrlexikon und vieles mehr... Weitere Chroniken des laufenden Wahnsinns: Teil 1 ~ Teil 2 ~ Teil 3 ~ Teil 4 ~ nächste Seite ~ |
Nach einer Satire des WDR-Magazins 'Monitor' über eine angebliche Ausreisesteuer fürchten die deutschen Reisebüros einen Millionenschaden. Zahllose Urlauber wollen gebuchte Reisen stornieren. Chaos herrschte auch an den deutschen Flughäfen, dort riefen Tausende verunsicherter Bürger an. 'Monitor' hatte in einer Satire von 'Waigels neuster Sparidee' berichtet. Danach sollen Touristen eine Ausreisesteuer von 150 DM pro Erwachsenen und 70 DM pro Kind entrichten. Dazu gab es Bilder von Urlaubern, die diese Steuer angeblich zahlen. (4.7.97)
Sydney. In Australien darf ein äußerst makabres Computerspiel verkauft werden: Bei 'Carmageddon' werden die Spieler dafür belohnt, wenn sie blinde Passanten überfahren. Bei diesem Spiel kommt es darauf an, möglichst viel Unheil im Straßenverkehr anzurichten und andere Menschen zu überfahren. Extrapunkte bekommt, wer einen Blinden überfährt und im Rückwärtsgang die Leiche nochmals überrollt. Im benachbarten Neuseeland wurde das Computerspiel verboten. Armaggedon ist ein biblischer Begriff, der auch als Symbol für Katastrophen verstanden wird. (4.7.97)
Oslo. (AP) 30 Jahre sind eine lange Zeit, wenn man auf eine Antwort wartet, aber Jytte Laursen beklagt sich nicht. Zum einen wußte sie nicht, an wen sie geschrieben hatte. Zum anderen schickte sie ihren 'Brief' auf einem Weg ab, bei dem man mit Unwägbarkeiten rechnen muß - sie steckte ihn in eine Flasche und warf ihn vor der dänischen Küste ins Meer. Damals war sie 13 Jahre alt. Die Flasche trieb gut 1400 km bis Andoya, einer norwegischen Insel. Henry Karoliussen, der die Flasche vor zwei Wochen am Strand fand und umgehend antwortete, berichtet: 'Der Brief war vollkommen trocken und mit Bleistift geschrieben'.
Die britische Post übt sich wie die neue Labourregierung in Regionalisierung. Von Juli an werden in Wales Briefmarken nur noch ohne den Aufdruck 'p' für 'pence' verkauft. Interessentengruppen zum Erhalt der walisischen Sprache hatten dafür gekämpft, 'fremdsprachliche Ausdrücke' zu entfernen. Denn im Walisischen heißt der Pence 'Ceiniog'. Da aber ein 'c' mit dem 'Cent' verwechselt werden kann, steht auf der Briefmarke nur noch eine Zahl.
Eine Telefonzelle mit eigenem Gästebuch hat sich in einem norwegischen Dorf zur grössten Touristenattraktion dieses Sommers entwickelt. Binnen vier Wochen trugen sich bereits mehr als 300 Besucher in das Buch ein, wie Ortsvorsteher Jon Egil Finnes in Björk erklärte. Die Zelle war in den Schlagzeilen geraten, weil sich die 225 Einwohner des Ortes im Frühjahr der norwegischen Telefongesellschaft widersetzten, die den öffentlichen Fernsprecher abbauen wollte. Die Zelle sei überholt und nicht profitabel, hieß es. Daraufhin befestigten die Bürger das Telefon mit Ketten an vier Felsbrocken und stellten Wachen auf.
Ein paar Flaschen Wodka hatten sie schon geleert: Im angetrunkenen Zustand wollte ein russischer Wachangestellter dann testen, ob seine kugelsichere Weste auch Messerstiche abhält. So stach sein Kollege mehrmals auf ihn ein, doch die Weste hielt die Stiche nicht ab. Das törichte Experiment endete tödlich. (5.7.97)
Papageien und Politiker sind eine merkwürdige Symbiose eingegangen. "Laloo ist unschuldig", plapperten die Vögel, die von den Anhängern eines Politikers in Indien ausgeschickt wurden. Der Politiker soll Geld aus einem Fonds für Tierfutter entwendet haben.
Weil sie Kosmetika in geringem Wert gestohlen hat, muß die Brasilianerin Ana Cristina Leandro dos Santos ein Jahr lang einmal im Monat vor ihrem Richter die Nationalhymne singen. Richter Jose Caubi Arraes aus Sao Paulo begründete sein ungewöhnliches Urteil damit, daß eine Gefängnisstrafe weder der 22jährigen noch der Gesellschaft genutzt hätte. Oh, Freude schöner Götterfunken... (7.7.97)
Statt im Guinness-Buch der Rekorde ist ein amerikanischer Gleitschirmflieger im Gefängnis gelandet. Thomas Truax versuchte jetzt einen Streckenrekord mit seinem Paraglider zu erzielen. Er steuerte die Mojave-Wüste an, verlor aber nach vier Stunden Flug an Höhe. Als Landeplatz suchte er sich ausgerechnet die Pitchess-Haftanstalt im US-Staat Kalifornien aus. "Ich habe gar nicht gemerkt, daß es ein Gefängnis war", berichtete der 42jährige. "Ich dachte, es wäre ein Geschäftszentrum." Erwartet wurde er von 15 Polizisten, die ihn zuerst für einen Ausbrecher hielten. Nachdem das Mißverständnis aufgeklärt war, durfte Truax das Gefängnis verlassen. (17.6.97)
Die Stadt Amsterdam bereitet die erste Expertenkonferrenz zum Thema 'Hauswand-Pinkler' vor. Dabei geht es um die Frage, wie (vorwiegend) Männer davon abgehalten werden können, an Straßen und öffentlichen Plätzen zu urinieren. Fachleute haben dafür bereits eine Studie mit Lösungsansätzen erstellt. Wie Projekt-Mitarbeiterin Gerdie Dujker berichtete, werden zu der Konferrenz im September unter anderem Reinigungsfachleute sowie Vertreter von Polizei und aus dem Gastgewerbe eingeladen. Eine Lösung verspricht man sich etwa mit dem aufstellen ansprechender Toilettenhäuschen aus Naturstein oder in der Form von Kunstobjekten. Früh übt sich, wer ein feiner Pinkler werden will... (7.7.97)
Passanten im italienischen Treviso (Venetien) kamen vor wenigen Tagen voll auf ihre Kosten. Der Politiker Pannella verschenkte umgerechnet 275.000 Mark, etwa ein Zehntel der staatlichen Parteizuschüsse für die Pannella-Partei, aus Protest gegen ein Gesetz zur Parteienfinanzierung. Zwölf Stunden lang verteilte er Banknoten im Wert von 50.000 Lire (50 Mark) an die geduldig wartende Menge. Jede Banknote wurde mit einem Stempelaufdruck versehen: "Diese Banknote ist Teil der Beute, die jedem Bürger durch das Gesetz zur öffentlichen Parteienfinanzierung geraubt wird." Pannella gilt in der italienischen Politik als Enfant terrible. Vor kurzem wurde er verhaftet, weil er aus Protest gegen Drogengesetze Marihuana rauchte.
Köln. (dpa) Die beiden jungen Männer, die in der Nacht zum Samstag im Frühlinger See im Norden Kölns ertranken, sind wohl beim Versuch ums Leben gekommen, schwimmend ein Reggae-Festival am anderen Ufer zu erreichen. Diese Vermutung hat am Mittwoch die Kölner Polizei geäußert. Einer der beiden hatte vorher gesagt, er werde notfalls zum Festival schwimmen, um das Geld für den Eintritt zu sparen. Die Leichen der Männer waren am Montag aus dem See geborgen worden. (10.7.97)
In den Niederlanden gibt es neue Hoffnung bei der Bekämpfung des Hundedrecks-Problems. Wolfshund-Züchterin Nanette Waldorp aus Terband sagte am Mittwoch, sie habe ein Futter entwickelt, das nur zu zehn Prozent wieder ausgeschieden werde. Nach einer Untersuchung der Universität Utrecht werden bei herkömmlicher Hundenahrung 60% nicht verarbeitet. Allerdings, räumte Waldrop ein, sei das Futter teurer in der Herstellung. Hundehaufen seien im allgemeinen nur so groß, wenn das Tier statt natürlicher Fleischnahrung zufiele Ballaststoffe fresse. Bekämen alle Amsterdamer Hunde das Spezialfutter, lägen jährlich 800 Tonnen weniger Kot auf den Straßen der Stadt. (10.7.97)
Saint-Jean. Nicht nur körperliche Reize, sondern auch Schlagkräftigkeit hat die kanadische Schönheitskönigin Danielle House bewiesen. Die 20jährige hatte im Oktober 1996 bei einem Beziehungsstreit ihren Ex-Freund die Nase gebrochen und zwei blaue Augen geschlagen. Ein Provinzgericht verurteilte Miß Kanada International nun wegen Körperverletzung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe.
Jerusalem. In mehreren israelitischen Städten werden demnächst Spezialbusse für ultraorthodoxe Juden eingesetzt, in denen Männer und Frauen getrennt sitzen. Die Orthodoxen hatten diese Busse seit langen gefordert. Die Organisation 'Israels Woman's Network' wies die Busse als 'rassistisch' zurück.
Das Glücksspiel in Großbritannien hat eine neue Dimension erreicht. Auf dem nächsten Titel der Modezeitschrift 'Dead and Confused' soll einer britischen Zeitungsmeldung zufolge das Top-Model Helena Christens völlig nackt abgebildet sein. Nur ihren Busen ziere ein Strichcode, der zum wegrubbeln sei. Unter dem Balken sollen jedoch nur einige wenige das fehlende Körperteil des Models finden - die anderen gehen buchstäblich leer aus.
Auch eine der letzten amerikanischen Domänen ist von den Japanern eingenommen worden: Der Weltmeistertitel im Hot-Dog-Essen. Ed Krachie (stattliche 339 Pfund) ist seinen Titel losgeworden. Der nur 135 Pfund schwere Hirofumi Nakajima (Japan) schaffte in zwölf Minuten 24,5 Würstchen. Ed dagegen nur 20 Stück. Lean Fressack, simultaneous digestion, TQM (Total Quantity Meal) - Die Japaner sind dem Westen halt immer einen Schritt voraus... (12.7.97)
Briten, die sich telefonisch krankmelden, um freie Tage zu genießen, sollten sich ihrer Sache künftig sicher sein: Auf der Insel wurde ein Lügendetektor-Telefon entwickelt, das an der Stimme des Anrufers erkennen kann, ob er lügt oder die Wahrheit sagt. Getestet wurde dieses Gerät bereits an einem Nachtclubeigner, der mit 2000 Frauen ins Bett gegangen sein will. Auf Anfrage bestätigte er das mit fester Stimme. Befund: Die Anzeige des Detektors blieb im grünen Bereich. (13.7.97)
Die neue Fahrprüfung in New York ist ein Witz. Nur noch fünf anstatt 20 Fragen werden für die Theorieprüfung gestellt. Eine Zeitung ließ daraufhin Drittkläßler den Test absolvieren - sie bestanden mit Bravour. Unglaublich: Nach fünf Fahrstunden dürfen jugendliche Fahranfänger (ab 16) dann auf die Straße.
Duisburg. (Inw) Gleich zweimal hat eine 61jährige Autofahrerin einen Radfahrer in Duisburg überfahren. Mit ihrem Wagen war die Frau beim verlassen eines Grundstücks in eine Gruppe von Radfahrern gerollt und hatte dabei einen 51jährigen erfaßt. Die Fahrerin stieg aus, sah den verletzten Mann unter dem Auto liegen und setzte daraufhin das Fahrzeug zurück. Dabei überrollte sie den Radler ein zweites Mal. Er wurde verletzt mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, teilte die Duisburger Polizei am Montag mit. (15.7.97)
Wenn in der Küche der Britin Brenda Eccles die Eieruhr klingelt, denkt sie automatisch an ihren verstorbenen Mann. Die Asche des Verblichenen ruht nämlich in einer gläsernen Eieruhr - eine Sonderanfertigung eines Londoner Glasbläsers. Zu Journalisten sagte die Witwe am Montag, sie könne einfach kein weiches Ei kochen. Ihr Mann Malcolm, der im Februar im Alter von 50 Jahren an Krebs gestorben war, habe das gewußt. Daher habe er ihr vorgeschlagen, nach seinem Ableben einen Teil seiner Asche in eine Eieruhr zu tun. Dann könne er ihr beim Eierkochen helfen. Zudem sei das eine nette Art der Erinnerung an ihm. (15.7.97)
Bei einem Rugby-Natch trat der 117-Kilo-Mann Alan Udollores seinem Gegner Ian Marshall in den Unterleib. Resultat: Eine Dauer-Erektion beim Luftwaffenoffizier Marshall. Diese beschrieb er als schmerzhaft und bekam deswegen, nachdem er seine Gliedversteifung tagelang vergeblich mit Eis zu bekämpfen versucht hatte, von einem Gericht 3000 Pfund Schmerzensgeld zugesprochen. Zahlen muß Verursacher Udolloress, der den Spitznamen 'Dolly' trägt.
|
|
|