Die Unmoralische Infotainment ist die einzige Form, in der Leute überhaupt noch Informationen entgegennehmen.
(Norbert Bolz)
 
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Chronik des Wahnsinns VI




Besen für Malaysias Schmutzfinken * Zwei teure Knöllchen * Ampelmännchen ade * Sittenstrolch belästigt Kühe * Sex vor dem Altar - Priester segnet Kirche neu * Aus Rache: Betrunkener biß Hamster den Kopf ab * Mann ausgespannt: Geliebte soll zahlen * Warten auf Godot * Rentnerin rammte 16 Autos * Die 'Befreiungsfront der Gartenzwerge' schlägt wieder zu * 'Drückende Stille' * Barbie: Jetzt auch mit (rosa) Hirn * Alarm durch Würstchen * Hartes Vorgehen gegen 'Wildpinkler' * Schadensersatz wegen kopfloser Mickey Maus * Lauter Hahn vertreibt Urlauber * Demo der Jungfrauen vor dem Weissen Haus * Ferngesteuerter Traktor? * Kiffende 'Frau Antje' - nackt * Lichtmaschine gestohlen - Diebe zeigen Ehre * Kondom im Hamburger * Zusammenstoß mit einer Leiche * Dieb fährt mit Taxi nach Hause * Wenn 10 Nutten in 8 Stunden 10.000 DM anschaffen, wieviel schafft dann 1 Nutte in einer halben Stunde * Zwillinge versehentlich verheiratet * Ehrliche Finder gibt 4,10 DM ab * Geduldiger Posträuber * Gartenzwerg-Befreiungsfront verhaftet! * Duftwolke verrät Autoknacker * Bürger wählen Schimpansen zum König * Staub zu Staub, Asche zu Comics * Schwierige Suche nach einem Totengräber *




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Zitate u. Aphorismen, weitere Chroniken über kuriose Namen, seltsame Zufälle, schwachsinnige Gesetze u. menschliche Irrtümer; Die schönsten Morde aus der Bibel, ein Wörterbuch für das Ruhrgebiet, Photos aus Schottland und vieles mehr...

Weitere Chroniken des laufenden Wahnsinns:
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Malaysias Schmutzfinken müssen fegen

Malaysias Regierung will Schmutzfinken wenn nicht bei ihrer Ehre, so doch bei ihren Schamgefühl packen. Wer dabei erwischt wird, wie er Müll fortwirft, muß zur Strafe die Straße kehren und dabei ein Hemd mit der Aufschrift: 'Ich bin ein Schmutzfink' tragen.
Wohnungsbauminister Ting Chew Peh erklärte, die öffentliche Beschämung werde andere hoffentlich davon abhalten, Straßen und Plätze zu verschandeln. Ting äußerte sich einen Tag nach dem Besuch von Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif in Kuala Lumpur. Dieser hatte zunächst die Sauberkeit der Stadt gelobt, mußte darauf aber über eine mit Abfall übersäte Einkaufsstraße gehen.


Teure Knöllchen

SIEGEN. (Inw) Weil ein 26jähriger Mann einen Strafzettel, rheinisch 'Knöllchen' genannt, wegen zu schnellen Fahrens entgehen wollte, versuchte er in der Nacht zum Dienstag den Film aus einem Starenkasten im sauerländischen Plettenberg zu stehlen.
Gemeinsam mit einem 20 Jahre alten Mann sägte er die Pfosten des Blitzgerätes durch. Doch eine Zeugin beobachtete das Treiben und alarmierte die Polizei. Beide Männer wurden nach Angaben vom Dienstag vorläufig festgenommen.
In Siegen wollte sich ein Parksünder auf nicht ganz elegante Art seines Knöllchens entledigen: Er klemmte es unter den Scheibenwischer eines anderen Personenwagens, nachdem er sein notiertes Kennzeichen durchgestrichen und mit dem Zulassungszeichen des ausgesuchten Fahrzeuges versehen hatte. Der andere Fahrer witterte jedoch den Betrug und ging direkt zur Polizei. Beide Knöllchen werden nun besonders teuer.
(6.8.97)


Ampelmännchen Ade!

Erfurt. (dpa) Die Stadt Erfurt muß sich von ihren selbstgemalten Ampelmännchen trennen. Die Richtlinien erzwängen einen einheitlichen Männchen-Typ an allen rund 1.000 Ampeln, sagte der Leiter des Verkehrsamtes, Klaus Böselt, am Dienstag. Erfurt hat noch 14 verschiedene Ampelmännchen, unter anderem als Wanderer, Eislutscher, Fußballspieler oder Kameramann, in Betrieb. Gleichzeitig will die Stadt alle Euro-Ampelmännchen durch den alten DDR-Ampelmann ersetzen. Der Mann mit Hut sei mit 90 Quadratzentimetern Rotlicht außerdem viel größer und besser erkennbar als der 54 Zentimeter kleine Euro-Konkurrent.
(6.8.97)


Exhibitionist belästigt Kühe

Da traute der 34jährige Bauer aus Witten am späten Dienstag seinen Augen nicht: Auf seiner Weide hüpfte zwischen aufgeschreckten Kühen ein 45jähriger mit heruntergelassener Hose herum und belästigte die Rindviecher. Als die Polizei eintraf, lag der Betrunkene allerdings dicht neben der Kuh und schlief.
Er habe sich nur wärmen wollen, sagte er zu seiner Entschuldigung. Um eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses kommt er wohl nicht herum.


Sex auf dem Altar - Priester segnet Kirche neu

Weil ein Liebespaar in der Nähe des Altars Sex hatte, hat ein katholischer Priester seine Kirche im walisischen Cardigan neu gesegnet. Dieses Sakrileg müsse per Sondermesse rückgängig gemacht werden, meinte er.
Der 62jährige Pater James Cunnane sagte, er habe die beiden halbnackt beim Liebesspiel entdeckt. Während er in sein Haus gerannt sei, um die Polizei zu alarmieren, habe sich das Paar aus dem Staub gemacht.
Das Liebespaar ließ am Ort des Geschehens eine Getränkedose und eine Schachtel Zigaretten zurück. Es wird von der Polizei gesucht.
(7.8.97)


Rache an Freundin - Brite biß ihren Hamster den Kopf ab

Ein betrunkener Brite hat sich auf unkonventionelle Weise an seiner Freundin gerächt: Er biß ihren Lieblingshamster den Kopf ab. Zuvor hat die 30jährige bei einem Streit einen Mineratur-Briefkasten gegen das Aquarium ihres Freundes geworfen, das in tausende Scherben zersprang. Als er die nach Luft schnappenden Fische sah, drehte er völlig durch und holte den Hamster aus dem Käfig...
(7.8.97)


Eine Million Dollar Schadenersatz für ausgespannten Ehemann

Graham/USA. (AP) Weil sie einer Ehefrau den Mann ausgespannt hat, soll eine Amerikanerin aus dem US-Staat North Carolina eine Million Dollar Schadenersatz zahlen. So jedenfalls hat es die Jury in einem Zivilprozeß entschieden. Der Anwalt der verlassenen Frau, James Walker, sagte zu dem am Mittwoch ergangenen Urteil: 'Wir hoffen, daß diese Entscheidung Signalwirkung hat und dazu beiträgt, Familien zu erhalten'.
Die 40jährige Dorothy Hutelmyer hatte gegen ihre Rivalin Margie Cox geklagt und ihr vorgehalten, sie habe eine Affäre mit ihrem Mann begonnen und damit die Liebe zwischen den Hutelmyers zerstört. North Caroina ist einer von rund zwölf US-Staaten, die solche Klagen wegen Entfremdung zulassen. Die Klausel stammt noch aus dem 18. Jahrhundert, als Frauen als Besitz ihres Mannes angesehen wurden.
(8.8.97)


Warten auf Godot

Hannover. (dpa) Das Warten auf Godot hat sich für eine Mutter aus Hannover gelohnt: 195 Tage nach der Geburt ihres Sohnes darf sie das Kind nun auch offiziell 'Godot' nennen. Das entschied die 5. Zivilkammer des Landgerichtes Hannover in einem jetzt veröffentlichten Beschluß und widersprach damit einer Entscheidung des Amtsgerichtes (AZ.: 5 T 7/96). Ein Standesbeamter in Hannover hatte sich geweigert, neben den Namen 'Max' und 'Geronimo' auch 'Godot' in das Geburtenbuch einzutragen, da es sich um einen literarischen Phantasienamen handelte.
(9.8.97)


Rentnerin rammte 16 Autos

Oberhausen. (AP) Eine 76jährige Autofahrerin hat in Oberhausen nacheinander insgesamt 16 parkende Autos gerammt und dabei einen Sachschaden von mehr als 71.000 Mark verursacht. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag in Oberhausen: 'Das ist ein Vierteljahrhundertunfall. Sie hat nach jedem Unfall zurückgesetzt, ist dann wieder losgefahren und wie eine Billardkugel mit dem nächsten Wagen kollidiert'. Ein Passant zwang die Rentnerin indes schließlich zum Anhalten. Die 76jährige habe den Beamten erklärt, sie sei von der Sonne geblendet worden und habe deshalb die Straße nicht richtig erkennen können.
(9.8.97)


Die Gartenzwerg-Befreiungsfront schlägt wieder zu

In Frankreich ist die 'Front zur Befreiung der Gartenzwerge' wieder aktiv. Nachtkommandos hätten in dieser Woche in der Nähe von Dunkerque (Dünkirchen) ein Dutzend Zwerge aus Gärten entfernt, sagten Bewohner der Gegend nahe der belgischen Grenze. In allen Fällen habe die Gruppe einen Abschiedsbrief hinterlassen: 'Lieber Papa, liebe Mama - Ich bin bei Euch glücklich gewesen, aber jetzt muß ich euch verlassen. Gezeichnet: Eurer Gartenzwerg.'
Im Januar hatte die Vereinigung eine Waffenruhe verkündet, nachdem maskierte Mitglieder etwa 30 Zwerge aus Gärten in der Normandie entführt und sie in Wäldern 'freigelassen' hatten.
(9.8.97)


Drückende Stille

Drei glückliche Tage lang stand ein weißes Klo, nackt, ohne Brille, ohne Deckel, an Münsters Promenadenring. An günstiger Stelle auf einem Rasenstück plaziert, reihte es sich unauffällig ein in die Skulptur-Projekte in Münster. (...)
Das Objekt des Anstoßes trägt, wie alle Projekte, ein weißes Schildchen mit Namen und Kommentar des Künstlers: 'Drückende Stille', Projekt Skulptur, 17.7.97. Schorsch Eys, geboren am 13.8.1956 in Westfalen.
'Gleichsam wie sich zwei Punkte zu einer Linie verbinden lassen, läßt sich aus den Skulpturen von Sch. Eys und F. West eine Linie imaginieren, die sich wie ein scharfer Strahl durch das menschliche Leben zieht. Das Konzept, Auffälligkeit durch Stille und klare Schwünge zu provozieren, ist in geradezu beispielloser Konsequenz realisiert. Im Vordergrund steht hier nicht der soziale Treffpunkt, sondern vielmehr der ureigenste Wunsch des Menschen, sich zu entäußern und dem Druck der Gesellschaft in aller Stille nachzugeben.'
(...) Am zweiten oder dritten Tag der Täuschung entlarvte eine örtliche Zeitung das Machwerk eines unbekannten Künstlers und veröffentlichte ein Foto mit erhellendem Text. Damit war der Spaß vorbei. Sonntags drauf war das reale Klo samt Schildchen verschwunden.(...)
(Brigitte Macher, Recklinghäuser Zeitung, 9.8.97)


Barbie - jetzt auch mit (rosa) Hirn

'Barbie'-Puppen sollen künftig unter Beweis stellen. Wie der Spielwarenhersteller Mattel bekanntgab, sagt die neue 'Barbie', die im November auf den Markt kommt, so intelligente Sätze wie: 'Ich will an meinem Computer arbeiten.'
Eine frühere Version der sprechenden 'Barbie' hatte sich noch darüber beklagt, wie schwer doch Mathematik sei, woraufhin Frauenorganisationen die Hersteller des Sexismus bezichtigen.
Die neue Puppe wird inklusive rosafarbenem Minicomputer verkauft. Der Computer kann mit jedem PC zu Hause verbunden werden. Dazu gibt es eine ganz auf "Barbie" zugeschnittene CD-ROM.
Die ungeahnten Konversationsmöglichkeiten der kleinen 'Barbie' erstrecken sich von Rendezvousplänen bis hin zu Karrieregedanken.
Was sonst hätte Mann Barbie auch in den 'Mund legen können'? ' Oh, Ken, mach mir ein Kind'; 'Schatz, ich muß los, anschaffen' oder 'Oh, Ken, deeper'? Mir geht gerade der 'Barbie'-Titel der Speed-Folk-Combo 'Nelsons Wedding' durch den Kopf - 'Zieh dich aus, kleine Schlampe, mach dich nackich - KULT! Endlich mal Schluß mit der heilen rosa Plastikwelt.
(11.8.97)


Alles nur zur Weiterbildung...

Diese Ausrede ließ das Gericht in Halifax nicht gelten: Der wegen eines Jurastudiums beurlaubte Konstable der Royal Canadian Mounted Police erklärte seine Anfrage bei einer Prostituierten kurzerhand zur Weiterbildung für eine Seminararbeit über internationale Prostitution. Die Frau entpuppte sich als Lockvogel der Polizei und verschaffte ihrem Freier einen Termin beim Richter. Dieser verurteilte den 31jährigen am Freitag wegen Ansprechens einer Prostituierten. Pech den 'Mountie': Er wollte das entsprechende Seminar erst im nächsten Semester belegen. (11.8.97)


Mettwurst löst Bombenalarm aus

Münster. (Inw) Zwei verdächtige Mettwürstchen haben in Münster einen kleinen Bombenalarm ausgelöst. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war bei einem 61 Jahre alten Familienvater ein in Frankreich aufgegebenes Päckchen eingegangen, in dessen Inneren sich zwei rundliche Gegenstände abzeichneten. Der Mann rief die Polizei, die Beamten schalteten vorsichtshalber einen Sprengstoffexperten ein. Dieser gab Stunden später Entwarnung: Die vermeintlichen Dynamitstangen entpuppten sich als Mettwürste. Der Sohn des 61jährigen war zum Urlaub nach Frankreich gereist und wollte die Familie mit einem leckeren Gruß überraschen.
(13.8.97)


Wildpinklern geht es an den Kragen

Die niederländische Stadt Utrecht geht mit harten Maßnahmen gegen 'Wildpinkler' vor.
Scheinwerfer, Bewegungsmelder und Geldbußen sollen künftig Männer davon abhalten, sich an den Mauern der Altstadt zu erleichtern, teilte Frerk Veldkamp von der Stadtverwaltung am Dienstag mit. Unter den 'Wildpinklern' litten sowohl die Anwohner als auch die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude. Männer, die künftig die dunklen Nischen an der Janskirche aufsuchen, müssen damit rechnen, plötzlich im grellen Lampenlicht zu stehen. An dem beliebten 'Örtchen wurden außerdem 'Antipinkelplatten' installiert, durch die Schuhe und Hose des Verschmutzers selbst bespritzt werden. Wird ein Täter erwischt, kostet ihn das 60 Gulden.
(13.8.97)



'Kopflose' Micky Maus desillusioniert Enkel

In Kalifornien verklagt eine Großmutter das Disneyland. Grund: Ihre Enkel mußten zusehen, als Micky Maus sein Kostüm auszog. 'Die Szene war traumatisch für meinen Enkel', erklärte die Oma. In einer Woche beginnt der Schmerzensgeld-Prozeß.


Gallischer Hahn schlägt Urlauber in die Flucht

SARLAT. Mit lautem Gekrähe am frühen Morgen schlägt ein gallischer Hahn in Südwestfrankreich alle Urlauber in die Flucht. Entnervt durch die tierische Ruhestörung reisten in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Urlauber ab.


500 Jungfrauen protestieren vor dem Weissen Haus

Das Weisse Haus ist am Freitag für einmal nicht im Zusammenhang mit der möglichen sexuellen Belästigung von Paula Jones durch Präsident Clinton mit dem Thema Sex konfrontiert worden.
Vor dem Weissen Haus in Washington hatten sich rund 500 Jungfrauen eingefunden, um ihre Abstinenz zu feiern und andere Menschen davon zu überzeugen.
Die Kundgebung bildete den Abschluß einer Tour durch 25 US-Städte. Sie war von der Organisation 'Pure Love Alliance' veranstaltet worden. Dies ist eine Gruppe von Studenten und Kirchenvertreter, die Sex vor der Ehe verdammen und zur Treue aufrufen. Auf der am 30 Juni begonnenen Tour war in Chicago auch vor dem Playboy-Sitz demonstriert worden.


'Ferngesteuerter' Traktor blokiert Autobahn

Ein 31jähriger Österreicher hat auf der Autobahn A3 Frankfurt-Würzburg den Verkehr blockiert. Nahe Aschaffenburg stoppte die Polizei das Gefährt. Handybesitzer hatten die Beamten alarmiert.
Hinter dem Traktor, der mit 40 Stundenkilometern fuhr, stauten sich Fahrzeuge auf einem Kilometer Länge. Der Traktor-Fahrer bestritt, selber gefahren zu sein. Der Traktor sei ferngesteuert worden. Der Mann wurde in die Psychiatrie eingewiesen.


Aus für kiffende 'Frau Antje'

Venlo. Die Tourismusmanager im niederländischen Grenzort Venlo wollen eine Postkarte aus dem Handel verbannen, die 'Frau Antje' halbnackt und mit einer Haschzigarette in der Hand zeigt. Die Karte mit der Aufschrift 'Grüße aus Venlo' sei geschmacklos, sagte der Direktor des örtlichen Fremdenverkehrsbüros, Jos Caubo, am Freitag. Ein Sprecher der herstellenden Druckerei verwies dagegen darauf, daß das Motiv mit dem Joint auch für Grußkarten anderer niederländischer Städte verwendet werde.
(16.8.97)


Diebe zeigen Reue

Wuppertal. (Inw) 111,30 Mark und einen Entschuldigungszettel fand eine 20jährige Frau am Montag morgen auf dem Beifahrersitz ihres Autos. Was in dem aufgebrochenen Wagen fehlte, war die Lichtmaschine. 'Tut uns echt leid. Leider hat unsere Lichtmaschine versagt und wir haben noch eine sehr weite Strecke zu fahren', schrieben die 'ehrenwerten' Diebe, die sich in der Nacht zuvor im Motorraum bedient hatten.
'Nimm's uns nicht krumm - es war ja ein Notfall. Danke.' Nach Angaben der Polizei fügten sie die Warnung hinzu: 'PS: Du kannst so nicht fahren! Kauf' Dir eine gebrauchte, dafür reicht das Geld... Mehr hatten wir nicht.'
(19.8.97)


Kondom im Hamburger - Kunde verklagt McDonald's

Hoover/USA. (AP) Ein Mann im US-Staat Alabama hat ein Restaurant der McDonald's-Kette verklagt, weil er eigenen Angaben zufolge ein Kondom in einem Hamburger fand. Jeff Bolling verlangt eine Entschädigung in ungenannter Höhe oder eine exemplarische Bestrafung des Unternehmens. Ihm sei extrem übel geworden, nachdem er das Kondom im Oktober 1995 in seinem Sandwich entdeckt habe. Bolling erstand die Bulette an einem Drive-through-Schalter und versuchte mehrmals durchzubeißen, was er für eine besonders zähe Gewürzgurke hielt. Erst anschließend habe er festgestellt, worum es sich tatsächlich gehandelt habe. Nach Polizeiangaben war das Kondom ungebraucht.
Ein gut gefülltes Kondom hätte wahrscheinlich auch den Nährstoffgehalt des Hamburgers verdoppelt...
(19.8.97)


Auto kolidiert mit Leiche

Leipzig. Furchtbares Erlebnis für Sachsen. Sie prallten auf der A zwischen Dresden und Halle bei Klein-Pösna mit einer von der Autobahnbrücke herabbaumelnden Leiche zusammen. Zuerst kollidierte das Auto einer 20jährigen Frau mit dem strangulierten 39jährigen, dann schleifte ein LKW ihn 40m weit. Nun rätselt die Polizei: ein Selbstmord oder Mord?
Ich rätsele auch - hieß die Leiche vielleicht 'Bernie'?
(18.8.97)


Dieb bestellt Taxi für Beute

Ein norwegischer Dieb hat sich nach seinem Einbruch in ein Haus ein Taxi bestellt und sich vor seine eigene Wohnungstür fahren lassen. Die Polizei nahm den Mann noch am selben Abend mitsamt aller Beute fest, wie die Zeitung 'Berdens Gang' am Dienstag berichtete. Der 19jährige wurde nämlich von einem ehrlichen Taxifahrer befördert. Als der Wagen vorfuhr, stand der unverkennbare Dieb mit einem Beutel und zwei Müllsäcken voll Silbergeschirr, einer Stereoanlage, Geld und anderen Wertsachen am Straßenrand.
(21.8.97)


Fragwürdige Unterrichtsmethoden

Dallas: Sechs Lehrer in Texas sind wegen ihres merkwürdigen Lehrstils vom Dienst suspendiert worden: Sie hatten ihre Schüler im Mathematikunterricht Heroin- u. Munitionsmengen sowie den Verdienst von Prostituierten errechnen lassen. Die Lehrer entschuldigten sich bei den Eltern.
Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir....
(11.8.97)


Zwillinge getraut

Sofia. (dpa) Als Zwillingspaar mußten sich zu ihrem Schrecken frischgetraute Eheleute in der bulgarischen Stadt Plowdiw erkennen. Sie reichten deshalb eine Woche nach der Hochzeit die Scheidung ein. Marietta und Wenelin Wassilewi waren im gleichen Heim aufgewachsen, jedoch von verschiedenen Ehepaaren adoptiert worden. Mariette und Wenelin lernten sich 1995 in der Schwarzmeer-Stadt Warna kennen. Kurz nach der Hochzeit wollte der Ehemann die Braut mit seiner eigentlichen Mutter bekanntmachen. Nachdem die Mutter in den frisch Verheirateten ihre Zwillinge erkannte, fiel sie sofort in Ohnmacht.
(22.8.97)


Ehrlicher 'Finder' übergibt der Polizei 4,10 DM

Um einen unrechtmäßigen Gewinn in Höhe von 4,10 Mark abzugeben, ist ein 64jähriger auf der Polizeiwache im rechtsrheinischen Hennef erschienen. Wie die Polizei in Siegburg am Donnerstag mitteilte, hatte der Mann in Hennef 50 Pfennig in eine Parkuhr gesteckt. Als diese keinen Parkschein ausspuckte, schlug er wütend mit der Hand gegen das Gerät. Daraufhin gab der Automat 4,10 Mark heraus. Diesen Betrag gab der ehrliche Bürger bei der Hennefer Dienststelle ab - zum Erstaunen der Beamten.
(22.8.97)

Posträuber wartet 15 Minuten auf Beute

Geschlagene 15 Minuten hat ein Posträuber in Italien auf seine Beute gewartet und ist prompt festgenommen worden. Schauplatz war ein Postamt in einem Dorf nahe Imperia an der ligurischen Küste. Dort tauchte am Montag ein 20jähriger mit einer Spielzeugpistole auf und forderte von der einzigen Angestellten, sie solle ihm alles Geld geben. Die Frau entschuldigte sich, sie müsse erst ins Hinterzimmer gehen und den Tresor öffnen - und verschwand in der Toilette. Durch ein Fenster bat sie einen Passanten, er möge die Polizei alarmieren. Unterdessen wartete der 20jährige geduldig und träumte vom großen Geld. Als es ihm endlich zu bunt wurde und er das Postamt verlassen wollte, erwarteten ihn bereits die Carabinieri.
(27.8.97)


Gartenzwerg-Befreiungsfront verhaftet!

Lille. Die französischen Gartenzwerg-Besitzer können endlich aufatmen. Die Polizei hat vier Mitglieder der berüchtigten Gartenzwerg-Befreiungsfront festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden 182 der putzigen Männchen sichergestellt, die die Diebe aus den Vorgärten befreit hatten.


Markantes Parfüm verrät Autoknacker

Hannover. Ein starker Parfümduft hat in Hannover einen 18jährigen Autoknacker verraten. Der junge Mann und ein Komplize waren damit beschäftigt, zwei Autos aufzubrechen, als eine Zivilstreife sie sah.
Auf der Flucht versteckte sich der 18jährige unter einen Strauch. Die Polizei konnte daraufhin in der Dunkelheit den Mann durch seinen starken Parfümduft fassen. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen wurden nach Angaben der Polizei Diebesgut und Waffen sichergestellt.
Der 'Stinker' gestand bei der Vernehmung die beiden Autoeinbrüche - ob er wohl seine 'Parfüm-Note' wechseln wird, bleibt unklar.


Affe wird zum König gewählt

Rio de Janeiro. Die Einwohner der brasilianischen Großstadt haben aus Protest gegen ihre Politiker den Schimpansen 'Pipo' zum neuen König der Stadt gewählt. Die Wahl im Zoo konnte Pipo mit 14.768 Wählern knapp vor seinem Widersacher und Artgenossen 'Polinko' für sich entscheiden.
Nicht sehr königlich verlief die Krönung. Pipo fraß die Obstkrone, bevor man sie ihm aufsetzen konnte.
Pipo wird Nachfolger von Tiao, der 1996 verstarb. Dieser war zur Popularität gelangt, als er den früheren Bürgermeister mit Kot bewarf.


Letzter Wille - Verleger läßt aus seiner Asche ein Comicheft drucken

New York. Der letzte Wille seines Redakteurs war dem Verlag Marvel Comics Befehl. Er ließ die Druckerschwärze mit der Asche des 42jährigen Verstorbenen mischen und damit ein Comicheft drucken. 'Er hat es sich so gewünscht, denn er hat Comics wirklich geliebt', sagte der Chefredakteur des Verlags, Mark Harras. Das Werk kommt in den nächsten Tagen in limitierter Auflage auf den Markt.
(30.8.97)


Stadt sucht 'Leichenschänder'

Prato. (dpa) Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem Totengräber in Prato bei Florenz. Erst schrieb die Stadtverwaltung versehentlich nicht einen Posten als Totengräber (necroforo), sondern als 'necrofilo' (Leichenschänder) aus.
Dann erwiesen sich nach Presseberichten die Kandidaten als ungeeignet: Etwa zehn Bewerber, die sich nicht von der falschen Ausschreibung beirren ließen, fielen bei der ersten praktischen Prüfung in Ohnmacht. Nun ruht die Hoffnung auf einem einzigen Anwärter, der allerdings die Prüfung erst bestehen muß - die Exhumierung einer Leiche.

Update:
Nerven wie Drahtseile haben Rossana Giusti bei ihrer Jobsuche geholfen. Sie sicherte sich in der italienischen Stadt Prato bei Florenz die Stelle als Totengräberin. Sie setzte sich gegen ihre zehn männlichen Mitbewerber durch, weil sie beim Ausgraben einer Leiche als einzige nicht in Ohnmacht fiel.
Die Besetzung des Postens dauerte lange, weil in der Ausschreibung irrtümlich statt eines Totengräbers ein Leichenschänder gesucht wurde.
(30.8.97)


Bankräuber mit Manieren

Essen. (Inw) Gute Manieren hat ein Bankräuber in Essen bewiesen. Er hatte am Donnerstag abend eine Sparkassenfiliale betreten und sich in die Schlange wartender Kunden vor einer Kasse gestellt. Als er an der Reihe war, zog er eine kleine Pistole und forderte die Kassiererin auf, eine weiße Plastiktüte mit Geld zu füllen. Danach reihte er sich an einer anderen Kasse zum zweiten Mal ein und wiederholte dreist den Überfall ein weiteres Mal.
Wie die Polizei in Essen am Freitag mitteilte, hatte keiner der Kunden den Überfall bemerkt. An der Beute hat der Gangster allerdings kaum Freude. Die Kassiererin hatte ihm ein Sicherheitspaket unter das Geld geschmuggelt, das explodierte und die Geldscheine violett färbte.
(30.8.97)


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Markus Gansel, last updated: 30.8.1997
URL: http://www.unmoralische.de/chronik6.htm