Die Unmoralische |
Nachrichten sind für die Medien eine Ware, die produziert,
transportiert und schließlich konsumiert wird. (Peter M. Gehrig, Chefredakteur bei AP) |
|||||||||
|
Chronik des Wahnsinns VII |
STARTSEITE Zitate u. Aphorismen, weitere Chroniken über kuriose Namen, seltsame Zufälle, schwachsinnige Gesetze u. menschliche Irrtümer; Die schönsten Morde aus der Bibel, ein Wörterbuch für das Ruhrgebiet, Photos aus Schottland und vieles mehr... Weitere Chroniken des laufenden Wahnsinns: Teil 1 ~ Teil 2 ~ Teil 3 Teil 4 ~ Teil 5 ~ Teil 6 ~ nächste Seite ~ |
Zagreb. (AP) Der Pitbull-Terrier biß ihren Zwergpudel, also biß Dagmar Vidovic den Kampfhund. Und sie schlug den Pitbull mit dem beherzten Sprung an die Kehle in die Flucht, wie die Zeitung 'Vecernji List' am Montag berichtete. Dabei hatte ihre Rettungsaktion für ihren vierbeinigen Freund zunächst einen schlechten Start gehabt: Nachdem Vidovic sah, wie sich der Hund über 'Zeni' hermachte, sprang sie aus einem Fenster im ersten Stock ihres Hauses und zog sich einen Knöchelbruch zu. Den höllischen Schmerz ignorierend setzte sie ihre Attacke fort und landete einen Faustschlag auf einem Auge des Kampfhundes. Der ließ aber nicht locker, bis sie mit aller Kraft dem Tier in die Kehle biß. Der Pitbull war lange genug außer Gefecht gesetzt, um den Pudel und sich in Sicherheit zu bringen, hieß es in der Zeitungsmeldung weiter. Pudel und Frauchen seien wieder wohlauf. (30.9.97)
Wer absolut sicher vor lästigen Nachbarn sein will, kann in den Niederlanden jetzt einen atomsicheren Bunker aus dem Kalten Krieg erwerben. 'Die zwei bis fünf Meter dicken Mauern garantieren viel Privatsphäre, direkte Nachbarn gibt es nicht.', teilte das Maklerbüro aus Amsterdam am Montag mit. Das Objekt ist schalldicht isoliert, verhältnismäßig einbruchssicher und im Sommer angenehm kühl, da teilweise unter der Erde gelegen. Ein Nachteil ist allerdings: Der fast 1000 Quadratmeter große Komplex hat kein einziges Fenster. Man muß halt Abstriche machen... (30.9.97)
Nach nur zweimonatigem Eheleben ist ein Sechsjähriger in Iran jetzt von seiner fünfjährigen Ehefrau geschieden worden. Wie die iranische Zeitung 'Quds' am Dienstag berichtete, blieben die Gründe dafür auch bei einer persönlichen Befragung des Ex-Ehemanns durch einen Reporter des Blattes im Dunkeln; der kleine Jar-Mohammed habe sich eher für das Kinderprogramm im Fernsehen als für die Reporter-Fragen über seine Ex-Frau interessiert. (1.10.97)
Krefeld. (Inw) Zügig wollte ein Krefelder in seine Garage einparken: Ohne links und rechts die Wand zu berühren, durchbrach er die Rückwand, einen Zaun, rauschte 25 Meter durch den Vorgarten und landete bei seiner Nachbarin im Wohnzimmer. Wie die Polizei am Freitag berichtete, gab der alkoholisierte Fahrer einen Defekt an seiner Automatik-Schaltung als Ursache für den Ausflug an. (27.9.97)
Morgantown/USA. (AP) Weil er einem Angeklagten in die Nase gebissen hatte, muß sich ein Richter im US-Staat West Virginia nun selbst vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf Verletzung der Bürgerrechte. Sollte er verurteilt werden, drohen dem 47jährigen Joseph Troisi bis zu zehn Jahre Haft und 250.000 Dollar (rund 438.000 Mark) Geldstrafe. Der Zwischenfall geschah, nachdem der wegen schweren Diebstahls angeklagte 29jährige Bill Witten den Richter bei einem Verhandlungstermin im Juni beschimpft hatte, weil dieser die Höhe seiner Kaution nicht senken wollte. Daraufhin verließ Troisi die Richterbank und griff Witten an. Die Eltern des Angeklagten erklärten, ihr Sohn habe noch immer eine Narbe an der Nasenspitze. Der Richter erklärte, er habe nicht beabsichtigt, den 29jährigen zu beißen. Nachforschungen, die dem Gericht vorgelegt wurden, besagen allerdings etwas anderes. Danach soll Troisi allein in den vergangenen Jahren neunzehn Mal im Gerichtssaal in Wut geraten sein. (13.10.97)
Die ukrainische Stadt Lemberg hat Probleme mit der Zahlungsmoral ihrer Bürger, die häufig ihre Elektrizitätsrechnung nicht begleichen. Um dies zu ändern, griff die Stadtverwaltung zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Wer pünktlich zahlt, nimmt automatisch an einer Lotterie teil. Den Gewinnern winkten Geldpreise bis zu 1 000 Grivna (rund 950 Mark), wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Darüber hinaus hätten einige Unternehmen Sachpreise gestiftet. (13.10.97)
Mit 46 Kaffeelöffeln im Bauch ist ein 45jähriger Italiener ins Spital von Taormina auf Sizilien eingeliefert worden. Wie aus Spitalkreisen verlautete, hatte der offenbar nicht ganz zurechnungsfähige Mann außerdem zwei Feuerzeuge und eine Metallklemme zur Tischdeckenbefestigung verschluckt. Insgesamt habe er 2 1/2 Kilo Metall- u. Plastikobjekte im Bauch gehabt. Zwölf der Kaffeelöffel waren aus Silber. 'Das ist ein so außergewöhnlicher Fall, dass ihn zu einer wissenschaftlichen Untersuchung vorschlagen werde', sagte der Chirurg, der den Mann operiert hatte. Hallo Kle (Kaffeeloeffelexperte), zufällig ein Verwandter von Dir?
Ein 40jähriger Mann aus Norditalien hat den Notruf der Polizei gewählt, weil seine Frau nicht die ehelichen Pflichten erfüllen wollte. 'Nur ihr könnt sie überzeugen', flehte der Mann die verdutzten Carabinieri an. Die Polizisten erklärtem dem Ehemann in Not, daß sie nicht wüßten, wie sie seine Gattin gesetzlich zum Liebesakt zwingen sollten. Sie seien wirklich nicht in der Lage, derart intime Dinge zu klären.
Whisky, Schinken, Salat und Nacktmagazine: Diese Gegenstände wurden nach einem Zeitungsbericht in privaten Safes gefunden, die nach einem Brand in einer Pariser Bank im vergangenen Jahr geöffnet worden waren. Ein Kunde habe in seinem Tresor nicht mehr aufbewahrt als einen Filzhut und eine leere Ledertasche, berichtete die Zeitung 'Liberation' am Donnerstag unter Berufung auf Angestellte der staatlichen Bank Credit Lyonnais. Ein anderer Kunde rannte nach dem Brand sofort zu der Bank, um seinen Safe mit etwa 100 Gemälden von Picasso, Matisse, Chagall und anderen Malern zu leeren. (17.10.97)
München. (AP) Echte Fußballfans können ihrem Verein endlich auch über den Tod hinaus verbunden bleiben. Ein Bestattungsunternehmen fertigte jetzt erstmals auf Wunsch eines Kunden einen Sarg in den Vereinsfarben des FC Bayern München an. 'Solche Wünsche kommen immer öfter vor', sagte der Geschäftsführer der Firma 'Ahorn', Herbert Wieler, am Donnerstag in München. Der rot lackierte Buchensarg, dessen Deckel das blau-weiß-rote Vereinswappen ziert, kostet seinen Angaben zufolge zwischen 5.000 und 7.000 Mark. (17.10.97)
RECKLINGHAUSEN. Eine im wahrsten Sinne des Wortes zündende Idee wurde einem 36jährigen Hertener zum Verhängnis. Eine Gruppe Amateurfunker aus Recklinghausen hatte sich mit mehreren Autos auf den Weg nach Hamminkeln gemacht, um dort eine sogenannte 'Fuchsjagd' zu veranstalten. Das lustige Verfolgungsspiel nahm ein abruptes Ende, als die Teilnehmer starken Benzingeruch an einem der Fahrzeuge feststellten. Um die undichte Stelle besser lokalisieren zu können, kam der Funker aus Herten auf die Idee, sich mit einem Feuerzeug bewaffnet unter den PKW eines Kollegen aus Recklinghausen zu legen. Mit der gefährlichen Lichtquelle wollte er die Karosserie ableuchten. Durch das 'Zündeln' entstand sofort eine große Stichflamme, die das gesamte Fahrzeug (Marke Renault) in Brand setzte. Der 36jährige hatte noch Glück im Unglück. Er zog sich nur leichte Verletzungen zu und konnte sich nach ambulanter Behandlung in einem nahe gelegenen Krankenhaus wieder auf den Heimweg machen. Der PKW brannte völlig aus. (17.10.97)
Eine sehr 'extravagante' Sportart übten holländische Kinder aus: Sie hatten im Wald einen Totenschädel gefunden und mit dem Kopf Fußball gespielt. Die Herkunft des makabren 'Sportgerätes': Unbekannte hatten ihn aus einem Grab gestohlen. (18.10.97)
"Dies ist mein Gruß an die Beamten vom Drogendezernat in Immenstadt", sprach's, und prompt ließ der bayerische Liedermacher Hans Söllner vor begeistertem Publikum die Hose runter. Die Adressaten waren anwesend auf dem Konzert des bekennenden Marihuanafreundes und fühlten sich auch angesprochen. Der Gruß wurde mit einer Anzeige erwidert. Nachdem das Garmischer Amtsgericht Söllner zu einer Geldstrafe von 4.000 Mark verurteilt hatte, gingen sowohl er als auch der Staatsanwalt in Berufung. Eine Einstellung des Verfahrens gegen 600 Mark Buße hatte Söllner abgelehnt. Vor dem Landgericht bekam der 41jährige dann, was er wollte: einen Freispruch, wegen Freiheit der Kunst. Schließlich sei die Aktion eine Antwort auf eine mehrstündige Leibesvisitation am Vorabend des Konzertes gewesen, bei der auch sein Hinterteil abgetastet worden sei. Trotzdem wurde Söllner während der Verhandlung auf Betreiben des Staatsanwaltes abgeführt. Er hatte im Gerichtssaal verkündet, daß er anschließend einen Joint rauchen werde: "Ich habe das Zeug schon dabei." Auf eine Leibesvisitation konnte diesmal verzichtet werden, da Söllner mit seinem dreiviertel Gramm freiwillig rausrückte. (taz, 20.9.97)
|
|
|