Die Unmoralische |
Zeitungen gleichen den Sparbüchern: daß sie vollgeschrieben sind, bedeutet noch nichts.. (Gabriel Laub) |
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Chronik des Wahnsinns XII |
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Köln (AP) Müder Telefonsex ist einem 25jährigen marokkanischen Hotelgast in Köln teuer zu stehen gekommen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der 25jährige Gast von seinem Hotelzimmer aus die Nummer einer Telefonsexagentur gewählt, war dann aber trotz der Bemühungen der Dame am anderen Ende der Leitung mitten im offenbar nicht allzu erregenden Gespräch eingeschlafen. Als er aufwachte, erwartete ihn eine Telefonrechnung von annähernd 2.800 Mark. Da er diese Summe nicht zahlen konnte, rief der Hotelier die Polizei. Dabei stellte sich heraus, daß der müde Sexhungrige sich seit 1995 ohne Aufenthaltserlaubnis in der Bundesrepublik aufhält. Deswegen und wegen des Verdachts des Betruges wurde er festgenommen. ( 11.1.1999)
Saint-Die (AP) Ein Rechtschreibfehler hat den Versuch einer Französin vereitelt, im Supermarkt mit einem gefälschten 500-Franc-Schein zu bezahlen. Wie die Polizei in Nancy am Dienstag mitteilte, wurde die Frau aus Saint-Die in den Vogesen am Montag abend festgenommen. In ihrer Tasche fanden die Beamten weitere gefälschte Geldscheine. In Frankreich wird auf Geldscheinen darauf hingewiesen, daß das Fälschen unter Strafe verboten ist. Auf den sichergestellten Banknoten war der Begriff «amende» (Geldstrafe) mit zwei «m» geschrieben. (12.1.1999)
Mannheim (AP) Ein Streit über den Preis eines Mobiltelefons hat einen 26jährigen in Mannheim die Nasenspitze gekostet: Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wollte der Mann sein Handy verkaufen und geriet dabei mit dem potentiellen Käufer in eine Auseinandersetzung. Im Verlauf des Streits biß der Kontrahent dem Verkäufer kurzerhand die Nasenspitze ab. Die herbeigeeilten Rettungssanitäter brachten den jungen Mann und die Nasenspitze ins Krankenhaus. Nach Polizeiangaben äußerten die Sanitäter jedoch Zweifel, ob das abgebissene Körperteil wieder angenäht werden könne. Die Polizei sucht derzeit noch nach dem Beißwütigen. (12.1.1999)
In Israel werden Bonbontüten mit dem Bildnis Hitlers und einem Hakenkreuz verkauft. Das berichtete die Tageszeitung "Jediot Aharonot" am Mittwoch. Die Tofita genannten Bonbons stammen demnach aus der Türkei, wo sie von der Firma Kent hergestellt werden. In der Packung seien Karikaturen von Diktatoren der Welt enthalten, darunter Hitler und der irakische Staatschef Saddam Hussein. Ein von der Zeitung befragter Verkäufer sagte, er habe nicht gewußt, daß in den Tüten Hitler-Bilder enthalten seien. Der israelische Importeur David Bisso räumte ein, bereits mehrere Beschwerden von Überlebenden der NS-Konzentrationslager bezüglich der Bonbons erhalten zu haben. ( 6.1.1999)
Weil er in der Silvesternacht mit einem Geländewagen eine Skipiste hinabfuhr, ist ein Skilehrer in den französischen Alpen zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht in Albertville verhängte gegen den 25jährigen zudem eine Geldstrafe von 2000 Franc (knapp 600 Mark) und entzog ihm für ein Jahr den Führerschein. Der Mann räumte bei der Verhandlung am Montag ein, in einer Berghütte "ein oder zwei Bier" getrunken zu haben, bevor er sich mit fünf Passagieren auf die motorisierte Abfahrt machte ( 6.1.1999)
Ein Jesus in Gestalt des kubanisch-argentinischen Revolutionärs Ernesto "Che" Guevara soll die britischen Kirchen füllen. Eine Werbekampagne der kirchlichen Agentur Church's Advertising Network (CAN) zeigt Jesus nun auf in Schwarz und Rot gehaltenen Plakaten mit dem für "Che" typischen entrückten Blick. Die Baskenmütze des Revolutionärs, der Kubas Staatschef Fidel Castro vor 40 Jahren beim Sturz des Diktators Fulgencio Batista half, wurde durch eine Dornenkrone ersetzt. Die Werbekampagne solle die Menschen dazu anregen, über das Christentum nachzudenken und Fragen über Jesus zu stellen, sagte Reverend Tom Ambrose von CAN. "Wir wollen, daß die Leute erkennen, daß Jesus nicht ein gutmütiger Weichling im weißen Nachthemd war, sondern ein leidenschaftlicher und besorgter Mensch. Jesus war eine revolutionäre Figur und zwar revolutionärer als irgendwer im 20. Jahrhundert." (6.1.1999)
Studen/Schweiz (AP) Ein zehnjähriger Kater hat am Freitag morgen im Schweizerischen Studen Feuerwehr, Polizei und Sanitäter auf Trab gebracht. «Fläckli» bediente in Abwesenheit der Hausherrin mit der Pfote jene Telefontaste, mit der sich ohne Abheben des Hörers die Notrufnummer wählen läßt. Daraufhin ging um 06.30 Uhr bei der Stadtpolizei Biel ein Feuerwehrnotruf ein. Nach einer Mitteilung der Berner Kantonspolizei hörte der diensthabende Beamte ein kurzes Stöhnen, bevor die Verbindung abbrach. Polizei und Sanitäter wurden nach Studen entsandt, die fragliche Wohnung mit Hilfe eines Schlüsseldienstes geöffnet und die Wohnungsinhaberin am Arbeitsplatz aufgestöbert. Außer dem Kater und dessen schlafender Schwester «Strubeli» fanden die herbeigeeilten Helfer jedoch nichts Außergewöhnliches. (8.1.1999)
Frankfurt/Oder (AP) Weil sie sich ein Brüderchen wünschten, haben zwei kleine Mädchen in Frankfurt an der Oder einen Fünfjährigen aus dem Kindergarten entführt. Der kleine Kevin wurde nach einer Fahndung wenige Stunden später entdeckt und wohlbehalten seinen Eltern übergeben, wie ein Polizeisprecher am Freitag berichte. Die beiden zehn und elf Jahre alten Mädchen hätten den Jungen am Vortag auf dem Spielplatz seines Kindergartens gesehen und kurzentschlossen mitgenommen. Als Motiv hätten sie später angegeben, sie wünschten sich einen kleinen Bruder. Den Angaben zufolge ist eines der Mädchen ein Heimkind, das immer wieder Anschluß an Fremde sucht und schon wiederholt ausgerissen ist. Zwei Tage vor der Entführung hätten die Kinder im Wintergarten eines Hauses den Collie «Apollo» entdeckt und ebenfalls spontan mitgenommen. Der Hund sei später von einem Zeugen bei den Kindern gesehen und bei der Polizei abgeliefert worden. (8.1.1999)
Oslo (AP) 50 Jahre lang plagte eine Norwegerin das schlechte Gewissen über eine kleine Missetat: In einem Laden in Bergen hatte sie 1949 fünf Kronen (etwa 1,10 Mark) zuviel Wechselgeld herausbekommen und den Betrag behalten. Dies ließ ihr offenbar bis heute keine Ruhe. Wie die Zeitung «Bergens Tidene» am Freitag berichtete, schickte die Frau in dieser Woche dem Geschäft 100 Kronen (22 Mark) und einen anonymen Brief. Darin erklärte sie, damals sei sie so arm gewesen, daß sie das Geld behalten habe. «In einer Zeit, in der Raub und Diebstahl leider zum Alltag gehören und es in vielen Bereichen keine Moral mehr gibt, war es phantastisch, so etwas zu erleben», sagte Ladenbesitzer Knut Galtung Doevig der Zeitung. Es tue ihm nur leid, daß sich die Kundin so lange damit herumgequält habe. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes beglich die Frau ihre Schulden großzügig: Fünf Kronen entsprachen im Jahr 1949 einem heutigen Wert von 71,50 Kronen (16,20 Mark). (9.1.1999)
Moskau (AP) Ein betrunkener Priester hat im russischen Dorf Putschino nach einer Kindstaufe versehentlich eine Handgranate gezündet und dabei sich selbst und die Großmutter des Babys verletzt. Der Geistliche habe die Sicherung der Granate irrtümlich entfernt, zitierte die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass am Sonntag einen Polizeisprecher. Der 46jährige habe zur Herkunft der Waffe zunächst keine Angaben gemacht. Das Kind blieb bei dem Zwischenfall am Samstag unverletzt, der Geistliche und die 70jährige Großmutter wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Putschino liegt in der Region Jaroslawl nördlich von Moskau. (10.1.1999)
Ostfriesen wollen zur Förderung des Tourismus einen Strand ohne Wasser bauen. Was sich wie ein Scherz anhört, plant die Touristik-Gesellschaft Krummhörn-Greetsiel in Upleward tatsächlich mit Bedacht. Denn bisherige Versuche, einen Strand im und am Wasser aufzuspülen, scheiterten immer daran, daß das Meer den Sand wieder fortspülte. So kamen die Ostfriesen auf die Überlegung, den vermutlich ersten künstlichen 'Trockenstrand' der Welt hinter dem Deich zu bauen, erklärte der Geschäftsführer der Touristik-Gesellschaft, Ludger Kalkhoff. (16.1.1999)
New York (AP) Ein Räuber ist in den USA verhaftet worden, nachdem er ein gestohlenes Handy dem rechtmäßigen Besitzer verkaufen wollte. Nachdem Stanley Seewald der Polizei gemeldet hatte, daß seine Wohnung ausgeraubt worden sei, kam ihm die Idee, seine eigene Handynummer anzurufen. Der Räuber meldete sich und erklärte sich bereit, Seewald das Telefon für 80 Dollar zu verkaufen, wie die New Yorker Polizei am Donnerstag berichtete. Bei einem arrangierten Treffen wurde der 35jährige Mann festgenommen. Die Polizisten wurden danach gefragt, ob dies die einfachste Verhaftung ihrer Karriere gewesen sei. «Nein», antwortete der Polizeibeamte Ean Evers. «Aber es war die lustigste.» (15.1.1999)
Nashville (AP) «Laßt einen Blinden nie fahren», sagte der 39jährige Herbert Council, nachdem er betrunken einen Autounfall verursacht hatte und der Polizei Rechenschaft ablegten mußte. Am Freitag endete die Angelegenheit vor Gericht: 513 Dollar muß der Sehbehinderte nun Strafe zahlen - wegen Alkohol am Steuer. Am 10. Dezember überredete Council seinen Freund Jeffrey Hamilton nach ein paar Drinks zu einer Autofahrt. Er finde sich in den Straßen von Mofreesboro im US-Staat Tennessee blind zurecht, versicherte er. So setzte sich Council ans Steuer, Hamilton sollte mit Lenkhinweisen die Feinabstimmung übernehmen. In einer scharfen Linkskurve waren die beiden dann überfordert, und das BMW-Cabriolet krachte gegen einen Baum. Council brach sich den Arm, sein Freund bezahlte die Spritztour mit einem zerschmetterten Fuß. (16.1.1999)
Kairo (AP) Ein Ägypter, der bereits Vater dreier Mädchen war, hat zwei neugeborene Mädchen im Krankenhaus zurückgelassen, wie die Polizei in Kairo am Samstag mitteilte. Der Mann namens Ahmed Ali Ibrahim habe sich verzweifelt einen Sohn gewünscht und sich deshalb geweigert, neben seiner Frau Fathija Samir Hassan auch die beiden Mädchen, ein Zwillingspaar, mit nach Hause zu nehmen, erklärten Krankenhausmitarbeiter. Die Polizei suchte nach den Eltern. In Ägypten gilt vielen Familien ein Sohn mehr als ein Mädchen; Frauen gebären oftmals so lange Kinder, bis ein männlicher Stammhalter geboren ist. (16.1.1999)
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